Verbrechen in SüdostasienHaben Wachmänner Flüchtlinge vergewaltigt?

Tausende Muslime fliehen von Myanmar nach Malaysia, Thailand und Indonesien. In den Lagern der Nachbarländer suchen sie Schutz und Sicherheit. Doch die Wachmänner sollen nun die Flüchtlingsfrauen verschleppt und mehrfach in Gruppen vergewaltigt haben.
Flüchtlingsfrauen der Minderheit der Rohingya sollen einem Medienbericht zufolge in Lagern in Thailand und Malaysia Opfer von Gruppenvergewaltigungen geworden sein. Die jungen Frauen seien nachts von den Wachmännern an einen geheimen Ort gebracht und dort vergewaltigt worden, berichtete die malaysische Nachrichtenagentur Bernama unter Berufung auf eine Überlebende eines Lagers in Thailand. Ihr Ehemann berichtete von ähnlichen Verbrechen in nahegelegenen Flüchtlingslagern auf der malaysischen Seite der Grenze.
Nach Angaben der Überlebenden wurden die Frauen manchmal über mehrere Tage hinweg von den Wachleuten fortgebracht und als Sexsklavinnen missbraucht. Der Ehemann sagte der Agentur, nachts seien die Schreie der Frauen zu hören gewesen, da sie nahe der Lager festgehalten worden seien. Eine Bestätigung der Vorwürfe durch die Behörden gab es nicht. Die für Flüchtlinge zuständige US-Vize-Außenministerin Anne Richard sagte indes bei einer Reise in die Region, dass einige Frauen "schreckliche Erlebnisse" gemacht hätten.
Die Rohingya sind eine in Myanmar ansässige muslimische Minderheit, die dort als staatenlos gilt und systematischer Diskriminierung ausgesetzt ist. Um dieser Situation zu entkommen, waren in den vergangenen Wochen Tausende Rohingya über das Meer nach Malaysia, Thailand und Indonesien geflohen. In Thailand und Malaysia wurden im Mai von Menschenschmugglern eingerichtete Flüchtlingslager sowie zahlreiche Gräber mit Leichen mutmaßlicher Flüchtlinge entdeckt.