Ex-Rockerboss darf Spanien verlassen Hanebuth feiert "auf Urlaub" in Hannover
12.09.2016, 08:00 Uhr
Ex-Präsident: Hanebuth war Chef der berüchtigten Hells Angels in Hannover, bevor die Gruppe sich selbst auflöste, um einem Verbot zuvorzukommen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Über zwei Jahre saß Hannovers ehemaliger Hells-Angels-Chef wegen mutmaßlicher schwerer Verbrechen in Spanien in Untersuchungshaft. Nun darf er erstmals wieder das Land verlassen. Seine Anhänger bereiten ihm einen begeisterten Empfang in der Heimat.
Der ehemalige Rocker-Boss Frank Hanebuth hat erstmals seit dem Beginn der Ermittlungen gegen ihn in Spanien das Land verlassen und ist nach Hannover geflogen. "Ich bin eine Woche auf Urlaub", sagte der frühere Präsident der Hells Angels in Hannover der "Neuen Presse". Mit Freunden und seiner Familie wollte er in seinen 52. Geburtstag reinfeiern.
Laut Medienberichten wurde Hanebuth am Flughafen am Sonntagabend von Anhängern empfangen. Sie übergaben ihrem Ex-Boss eine Lederjacke des erneut gegründeten lokalen Ablegers der Hells Angels in Hannover. Unklar ist, ob Hanebuth Mitglied in dem neuen "Charter" ist und dort eine Funktion bekleidet. Am Steintor, wo Hanebuth seinen Geburtstag feierte, kam es durch eintreffende Motoradkonvois aus verschiedenen Regionen Deutschlands zu einem Verkehrschaos.
Hanebuth hatte zuvor erstmals die Genehmigung bekommen, Spanien zu verlassen und will in einer Woche wieder zurückfliegen. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung muss er Meldeauflagen beachten und einmal pro Woche bei der Polizei auf Mallorca vorstellig werden.
Der Ex-Rocker-Chef war auf Mallorca im Juli 2013 festgenommen worden und saß zwei Jahre in Untersuchungshaft im Hochsicherheitsgefängnis im südspanischen Cádiz. Die Behörden legen ihm die Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, Menschenhandel, Erpressung, Freiheitsberaubung, Zuhälterei und Geldwäsche zur Last. Hanebuth hat die Vorwürfe stets bestritten. Gegen Auflagen kam er wieder auf freien Fuß und kehrte vom spanischen Festland nach Mallorca zurück.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa