Panorama

Verbot von Hurrikan-NamenHarvey, Maria und Co kommen auf den Index

13.04.2018, 12:05 Uhr
cc21860009031cc85d9d3c7d1e720d9a
Hurrikan Harvey trieb in Texas tausende Menschen in die Flucht. (Foto: REUTERS)

Letztes Jahr erleben Karibik und Golfküste die schlimmste Hurrikan-Saison seit 2005. Vor allem Harvey, Maria, Irma und Nate wüten mit zerstörerische Kraft. Sie dürfen deshalb nicht länger als Namensgeber für Wirbelstürme verwendet werden. Das entscheidet die WMO.

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat Harvey, Irma, Maria und Nate von der Namensliste für Wirbelstürme gestrichen. Die Unwetter hätten 2017 "erhebliche Schäden" verursacht, schreibt das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NHC) auf seiner Website. "Die Namen von Stürmen werden gestrichen, wenn sie so tödlich oder zerstörerisch waren, dass eine weitere Verwendung unsensibel wäre." Andernfalls wären die Namen in einem Turnus von sechs Jahren wiederverwendet worden.

Laut NHC wurden seit 1953 insgesamt 86 Namen von der Liste gestrichen. Harvey, Irma, Maria und Nate werden demnach durch Harold, Idalia, Margot und Nigel ersetzt, die ab 2023 genutzt werden sollen.

2017 war für Hurrikans das schlimmste Jahr seit 2005. Von insgesamt 17 Stürmen waren 10 Hurrikane - sechs davon hatten eine Stärke der höheren Kategorien drei bis fünf. Hunderte Menschen kamen ums Leben. Die Kosten der Schäden liegen im dreistelliger Milliardenbereich.

Hunderte Tote, milliardenschwere Schäden

So war Harvey Ende August als Hurrikan der Kategorie vier in Texas auf Land getroffen und hatte schwere Schäden in der Millionenmetropole Houston sowie umliegenden Regionen angerichtet. Der texanische Gouverneur Greg Abbott bezifferte die Schäden später auf bis zu 180 Milliarden US-Dollar. Harvey ist damit der zweitteuerste Sturm der US-Geschichte - nur Hurrikan Katrina hatte 2005 noch mehr Verwüstungen angerichtet. Mindestens 68 Menschen kamen in Texas durch den Wirbelsturm ums Leben.

Nur wenige Tage zog Irma als Hurrikan der Kategorie fünf durch die Karibik. Der Wirbelsturm verursachte schwere Schäden in Barbuda, San Martin, Kuba und im US-Bundesstaat Florida und wird durch seine starken Regenfälle und Fluten für 51 direkte sowie 85 indirekte Todesopfer verantwortlich gemacht. Die Schäden werden in allen betroffen Ländern auf etwa 300 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Hurrikan Maria hatte später im September den Karibikstaat Dominica, das US-Außengebiet Puerto Rico und andere Teile der Karibik verwüstet. Maria wird für 31 Tote und 34 Vermisste auf Dominica sowie 65 Tote auf Puerto Rico verantwortlich gemacht. Die Stromversorgung auf Puerto Rico ist bis heute nicht vollständig wiederhergestellt. Maria gilt als drittteuerster Wirbelsturm der US-Geschichte nach Harvey und Katrina. Der Gouverneur des US-Außengebietes, Ricardo Rossello, gab im Oktober einen Sachschaden von 90 Milliarden US-Dollar an.

Hurrikan Nate war im Oktober über die zentralamerikanischen Staaten Nicaragua und Honduras hinweggezogen Laut inoffiziellen Angaben starben mindestens 44 Menschen in der Region durch den Wirbelsturm.

Quelle: chr/dpa

WirbelstürmeExtremwetterHurrikan Irma 2017MeteorologieHurrikans