Rohr mühsam durch Geröll gebohrt Helfer befreien alle verschütteten Arbeiter in Indien
28.11.2023, 16:44 Uhr Artikel anhören
In einem eingestürzten Tunnel im Himalaya harrten 41 Bauarbeiter mehr als zwei Wochen bis zu ihrer Rettung aus.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Die Aktion erlebt in zweieinhalb Wochen viele Rückschläge. Doch am Ende wird alles gut. Nachdem Retter zu den 41 eingeschlossenen Arbeitern vorgedrungen sind, können alle aus einem eingestürzten Autobahntunnel befreit werden. Helfer holen die Männer auf Tragen durch eine schmale Öffnung ins Freie.
Riesenerleichterung in Indien: 17 Tage nach dem Teileinsturz eines Tunnels im Himalaya sind die Retter zu den 41 eingeschlossenen Arbeitern vorgedrungen. Einsatzteams brachten sie auf rollbaren Tragen durch ein 90 Zentimeter breites Rohr ins Freie, das zuvor mühsam durch das Geröll gebohrt worden war. Inzwischen sind alle eingeschlossenen Arbeiter aus dem Berg befreit worden.
Den Männern gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzes. Vor dem Tunnel warteten ihre Familien, die so sehr auf diesen Moment gehofft hatten. Krankenwagen sollten die Arbeiter für einen Gesundheitscheck in eine Klinik bringen.
Die Tage und auch Stunden davor waren geprägt von einem Auf und Ab der Gefühle. Behördenmitarbeiter und Journalisten vor Ort sprachen immer wieder von einer kurz bevorstehenden Befreiung der Eingeschlossenen. Aber dann stießen die Retter ständig auf neue Hindernisse, wie einen Gitterträger aus Stahl.
Große Maschinen versagen
Die letzten Meter des Gerölls überwanden spezialisierte Bergleute schließlich zusammen mit der Armee per Hand mit kleinstem Gerät - zuletzt hatten alle großen Maschinen versagt. Zugleich war höchste Vorsicht geboten, um keine weiteren Einstürze, etwa durch Vibrationen bei den Bohrungen, zu verursachen.
Während der Bergungsarbeiten wurden die Männer über enge Rohre mit Sauerstoff, Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten versorgt. Auch hatten sie seit vergangener Woche mittels einer Kamera Kontakt zu den Rettern und ihren Angehörigen.
Der 4,5 Kilometer lange, gerade im Bau befindliche Autobahntunnel war am 12. November nach einem Erdrutsch teilweise eingestürzt. Die Arbeiter saßen hinter Tonnen von Gestein etwa 200 Meter vom Eingang entfernt fest. Der Unglücksort befindet sich nahe der Kleinstadt Uttarkashi im Himalaya-Bundesstaat Uttarakhand, einer beliebten Touristenregion mit vielen hinduistischen Tempeln. Der Tunnel sollte die Verkehrsverbindungen dorthin verbessern.
Quelle: ntv.de, gut/dpa