Spezialwerkzeug eingeflogen Luftwaffe hilft bei Rettung von Tunnel-Verschütteten
26.11.2023, 08:13 Uhr Artikel anhören
Seit zwei Wochen bangt Indien um 41 Bauarbeiter, die in einem eingestürzten Straßentunnel ausharren. Bergungsteams suchen händeringend nach Lösungen, zu ihnen vorzudringen. Jüngst erleiden sie - kurz vor dem Durchbruch - einen Rückschlag. Nun bekommen sie Unterstützung aus der indischen Armee.
Nach mehreren Rückschlägen in der Rettung von in einem eingestürzten Straßentunnel eingeschlossenen Bauarbeitern in Indien hat das Militär nun weitere Spezialausrüstung eingeflogen. Am Sonntag flog die indische Luftwaffe ihre nunmehr dritte Ladung in die entlegene Bergregion im Norden Indiens, in der die 41 Männer seit zwei Wochen festsitzen. Nach Angaben von Vertretern der Rettungskräfte war die Lieferung eines Heißdampf-Plasmaschneiders angefordert worden.
Am Freitag waren die Rettungsteams bei ihren Bohrarbeiten durch die Trümmer des eingestürzten Tunnels erneut auf Hindernisse gestoßen: Nur neun Meter vor dem Durchbruch zu den eingeschlossenen Männern stieß der riesige Spezialbohrer auf dicke Metallträger und verschüttete Baufahrzeuge. Mithilfe des Plasmaschneiders sollen der zerstörte Erdbohrer sowie die Metallträger entfernt werden. Danach soll von Hand weitergegraben werden.
Am 12. November war ein Straßentunnel in dem nordindischen Himalaya-Bundesstaat Uttarakhand eingestürzt. Die 41 Arbeiter, die seitdem in dem Tunnel festsitzen, werden durch ein 15 Zentimeter dickes Rohr mit Sauerstoff, Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten versorgt. Nach Kommunikation über Funk konnten die Rettungsmannschaften mittlerweile mit einer Endoskop-Kamera in Kontakt zu den Eingeschlossenen treten. Die 41 Männer wirkten auf dem am Dienstag von den Behörden veröffentlichten Video erschöpft und verängstigt, aber gesund.
Auch von zwei anderen Stellen aus wird versucht, einen Zugang zu den Bauarbeitern zu schaffen: Mit einem schweren Erdbagger auf dem bewaldeten Hügel über dem Tunnel soll ein knapp 90 Meter tiefer Schacht zu den Eingeschlossenen gebohrt werden. Die Arbeiten über den Köpfen der 41 Bauarbeiter sind allerdings komplex und gefährlich. Zudem wurde begonnen, vom anderen Ende des Tunnels einen neuen Rettungsschacht zu graben. Mit geschätzt 480 Metern wäre diese Strecke jedoch deutlich länger als die beiden anderen Optionen.
Quelle: ntv.de, spl/AFP