Panorama

Beichte nach JahrzehntenHelmut Schmidt ist Loki fremdgegangen

04.03.2015, 11:17 Uhr
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(Foto: imago/Future Image)

Helmut Schmidt gilt mit seinen 96 Jahren immer noch als politisches Gewicht und als moralische Instanz. Viele Deutsche glauben, den Altkanzler zu kennen. Doch nun überrascht der mit einer Beichte.

Der Altkanzler hat seine Frau Loki betrogen. Das schildert er in seinem neuen Buch, das in wenigen Tagen erscheint. Das entsprechende Kapitel heißt "Loki" und darin schildert Schmidt, dass er - so schreibt er vage - "Ende der Sechziger-, Anfang der Siebziger-Jahre" eine Geliebte hatte.

Dabei handelte es sich offenbar nicht um einen unbedeutenden Seitensprung, sondern eher um eine ernste Affäre. Loki bot ihm jedenfalls die Trennung an. Er selber habe das als "ganz und gar abwegige Idee" abgelehnt. Schließlich ging es doch gut zwischen Loki und Smoki. Die beiden blieben schließlich 68 Jahre ein Paar. 2010 starb die Ehefrau Schmidts.

Nach Informationen des "Stern", der aus dem neuen Buch zitiert, blieb Schmidt jedoch mit der Frau, mit der er Loki betrog, noch in Kontakt. Demnach nahm die Frau, offenbar eine Parteigenossin, auch an der Beerdigung von Schmidts Ehefrau teil.

Helmut Schmidt lag nie viel daran, Privates preiszugeben. Über seine jüdischen Wurzeln schwieg er lange, ebenso erfuhr die Öffentlichkeit erst spät vom ersten Kind des Paars – ein Junge, der im Kriegswinter 1945 verhungerte. Um so erstaunlicher ist es, dass Schmidt sich nun zu der Affäre äußert. In seinem Buch "Kindheit und Jugend unter Hitler" schrieb er: " Mir ist bewusst, dass Menschen in aller Regel nicht dazu neigen, die Fehler und Versäumnisse bloßzulegen, die sie begangen haben. Niemand bekennt sich gern als Schwächling."

Quelle: ntv.de, bdk

Affären und SkandaleHelmut Schmidt