Panorama

"Hoch spezialisierte Kräfte" Hessen schickt Feuerwehr nach Griechenland

Ankara unterstützt Griechenland mit zwei Löschflugzeugen.

Ankara unterstützt Griechenland mit zwei Löschflugzeugen.

(Foto: imago images/ANE Edition)

Trotz leichter Entspannung kämpft Griechenland nach wie vor gegen schwere Waldbrände. Um die Lage in den Griff zu bekommen, schickt Deutschland nun Einsatzkräfte in die betroffenen Gebiete. Auch die Türkei hilft, trotz angespannter politischer Lage.

Knapp 170 Katastrophenschützer aus Hessen sollen in Griechenland bei der Bekämpfung der Waldbrände helfen. Nach Angaben des Wiesbadener Innenministeriums brachen sie am Montag mit ihren 35 Fahrzeugen vom fränkischen Hösbach bei Aschaffenburg in die Region Attica auf. Dort werden sie am Donnerstag erwartet.

Staatssekretär Stefan Heck aus dem hessischen Innenministerium würdigte den Einsatz als Zeugnis "gelebter europäischer Solidarität". "Sie als hoch spezialisierte Kräfte sind hierbei ein Aushängeschild Deutschlands in der Krisenregion und stärken durch Ihre Bereitschaft das internationale Ansehen unseres Landes in der Welt", lobte er. Bereits am Morgen war ein Vorauskommando ins Einsatzgebiet geflogen.

Insgesamt besteht das hessische Hilfeleistungskontingent aus 168 Mitgliedern der kommunalen Feuerwehren sowie der Hilfsorganisationen. Die Helfer kommen den Angaben zufolge aus Frankfurt, Wiesbaden sowie den Kreisen Darmstadt-Dieburg, Offenbach, Main-Kinzig, Wetterau und Odenwald. Ihr Einsatz ist zunächst auf zwei Wochen ausgelegt. Die Kosten dafür trägt laut Ministerium der Bund, die Transportkosten werden von der Europäischen Union übernommen. Neben den hessischen Helfern werden aus Deutschland auch 50 Katastrophenschützer aus Bonn sowie Kräfte des Technischen Hilfswerks nach Griechenland geschickt. Griechenland hatte ein entsprechendes Hilfeleistungsersuchen gestellt.

Türkei schickt Löschflugzeuge

Auch Ankara unterstützt Griechenland und schickt zwei Löschflugzeuge ins Nachbarland. Das teilte der griechische Außenminister Nikos Dendias nach einem Telefonat mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu mit. Hintergrund sei, dass die meisten Brände in der Türkei weitgehend unter Kontrolle gebracht worden seien. Dendias bedankte sich für die Hilfe, hieß es in einer Mitteilung des griechischen Außenministeriums.

Hilfsangebote der beiden Nachbarstaaten untereinander in Katastrophenfällen haben stets auch eine politische Komponente. Die beiden von Großbränden heimgesuchten Länder streiten sich seit Jahrzehnten um Hoheitsrechte in der Ägäis und um die Zypernfrage. In den vergangenen Monaten hatte sich die Lage immer wieder zugespitzt.

In Athen schwelt es noch

Nach über einer Woche Kampf gegen unzählige Großbrände im ganzen Land hat sich die Situation in Griechenland insgesamt schon leicht entspannt. Unter anderem sorgte das Wetter für eine Atempause - zwar kündigte sich die nächste Hitzewelle an, doch die Winde wehten am Montag nur schwach, sodass nicht ständig neue Brände ausbrachen oder die Feuer von Böen angetrieben wurden.

Im Norden Athens, um den Feuerwehr und Rettungskräfte tagelang kämpften, schwelte es noch. Die Einsatzkräfte waren dort vor allem damit beschäftigt, immer wieder aufflammende kleine Brandherde zu löschen, damit diese sich nicht erneut ausbreiten. Rund 10.000 Haushalte in dem Gebiet waren weiterhin ohne Strom. Die Beseitigung der Schäden - mehr als 1000 umgestürzte und verkohlte Strommasten sowie Kilometer geschmolzener Kabel - soll bis Ende der Woche abgeschlossen sein.

Quelle: ntv.de, can/dpa

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