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Sturzfluten und Schlammlawinen "Hilary" stürzt Teile Kaliforniens ins Chaos

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Ein Fahrzeug fährt durch eine überflutete Autobahnauffahrt nahe der kalifornischen Stadt Palmdale.

Ein Fahrzeug fährt durch eine überflutete Autobahnauffahrt nahe der kalifornischen Stadt Palmdale.

(Foto: Richard Vogel/AP)

Der US-Bundesstaat Kalifornien kämpft mit den Folgen des Tropensturms "Hilary": In einigen Regionen herrscht der Notstand, Schulen bleiben geschlossen und in Palm Springs gibt es offenbar keinen Weg mehr aus der Stadt. Die Bürgermeisterin von Los Angeles spricht von einem "beispiellosen Wetterereignis".

Der Tropensturm "Hilary" hat dem US-Bundesstaat Kalifornien Rekordregenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche gebracht. Der zuvor in Mexiko auf Land getroffene Sturm zog ab Sonntagnachmittag (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von 95 Stundenkilometern über den Süden Kaliforniens, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA (NHC) mitteilte. Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes wurden im Großraum Los Angeles reihenweise örtliche Niederschlagsrekorde gebrochen. Einsatzkräfte meldeten zudem zahlreiche Schlammlawinen.

Der Sheriff von Los Angeles County, Robert Luna, berichtete von zahlreichen Überschwemmungen. Besonders gefährdet seien die zahlreichen Obdachlosen in der Millionenmetropole. In der Stadt San Diego nahe der Grenze zu Mexiko wurden mehrere Menschen aus einem Flussbett gerettet. Schulen in Großstädten wie Los Angeles und San Diego blieben am Montag geschlossen. "Dies ist ein beispielloses Wetterereignis", sagte die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom rief für Teile des Bundesstaates den Notstand aus.

Dramatisch war die Lage auch in der Stadt Palm Springs im Süden Kaliforniens. "Im Moment sind alle unsere Straßen überflutet", sagte Bürgermeisterin Grace Garner am Montagmorgen (Ortszeit) dem US-Sender CNN. Es gebe keinen Weg aus der Stadt heraus. "Wir sitzen alle fest." Auch die Notrufnummer 911 funktioniere aktuell nicht richtig.

Zwei Tote in Mexiko

Der für seine trockene Hitze bekannte Death-Valley-Nationalpark musste nach Behördenangaben wegen Überschwemmungen geschlossen werden. Das Nationale Hurrikan-Zentrum hatte im Vorfeld vor "möglicherweise historischen" Regenfällen gewarnt, die in Teilen des Bundesstaates bis zum Montag "lebensbedrohliche" Sturzfluten verursachen könnten.

Der Tropensturm war am Sonntag in Mexiko auf Land getroffen. "Hilary" - zuvor zwischenzeitlich ein Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4 - traf im Norden der mexikanischen Halbinsel Baja California mit Windgeschwindigkeiten von 100 Kilometern pro Stunde auf Land. Medienberichten zufolge kamen mindestens zwei Menschen ums Leben.

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Zeitgleich zu "Hilary" wurde am Sonntag nahe der Stadt Ojai im Süden Kaliforniens ein Erdbeben der Stärke 5,1 registriert. Dabei wurde aber ersten Erkenntnissen zufolge niemand verletzt, auch wurden keine Sachschäden vermeldet. "Hilary" schwächte sich am Montag weiter ab und zog über den Bundesstaat Nevada und Richtung Oregon.

Kalifornien ist in den vergangenen Monaten immer wieder von Extremwetter heimgesucht worden. In diesem Jahr wurde der in der Vergangenheit oft von Trockenheit und Dürre geplagte Bundesstaat an der Westküste des Landes mehrfach von ungewöhnlich starken Niederschlägen heimgesucht. In höheren Lagen Kaliforniens wiederum fiel Anfang des Jahres ungewöhnlich viel Schnee.

Quelle: ntv.de, Julia Naue, dpa

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