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Verschwundene Passagiermaschine Hinterbliebene von Flug MH370 verlangen erneute Suche

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Hu Xiufang ist eine der Angehörigen, die den malaysischen Premierminister zu einer erneuten Suche auffordern.

Hu Xiufang ist eine der Angehörigen, die den malaysischen Premierminister zu einer erneuten Suche auffordern.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Am 8. März 2014 verschwindet ein Flugzeug mit 239 Menschen an Bord plötzlich vom Radar. Es beginnt eine der größten Suchaktionen in der Geschichte der Luftfahrt. 2018 werden die Maßnahmen erfolglos eingestellt. In China fordern nun Angehörige die Wiederaufnahme der Suche in einem neuen Gebiet.

Dutzende Angehörige von chinesischen Passagieren von Flug MH370 haben zu einer neuen Suche nach der seit bald zehn Jahren verschwundenen malaysischen Maschine aufgerufen. Zum Auftakt von Schadensersatz-Anhörungen vor einem Gericht in der chinesischen Hauptstadt Peking riefen sie in einem offenen Schreiben an den malaysischen Regierungschef Anwar Ibrahim zu neuen Gesprächen darüber auf.

Sie seien bereit, ihr "eigenes Geld zu investieren oder mit Fachleuten und -unternehmen zu kooperieren". Die Angehörigen schlagen demnach vor, alle Kosten der Suchaktion zu übernehmen, wenn diese nichts erbringt. Die gleiche Methode war im Jahr 2018 bei einer Vereinbarung zwischen Malaysia und dem privaten US-Unternehmen Ocean Infinity angewandt worden. Das Unternehmen hatte daraufhin in einem rund 25.000 Quadratmeter großen neuen Gebiet nach der vermissten Maschine gesucht - ohne Erfolg.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 8. März 2014 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich von den Radarschirmen verschwunden. Bei einer Unterwassersuche in einem 120.000 Quadratkilometer großen Gebiet wurde keine Spur des Wracks gefunden. Anfang 2017 stellten Australien, Malaysia und China dann die größte Suchaktion in der Geschichte der Luftfahrt ein.

Schadensersatz und die Suche nach der Wahrheit

Das Schicksal von Flug MH370 bleibt eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte. Die meisten Passagiere waren Chinesen. Nach Angaben des chinesischen Staatsfernsehens CCTV haben nun mehr als 40 Familien von Vermissten Klage gegen Malaysia Airlines, gegen Boeing als Hersteller des Flugzeugs und Rolls-Royce als Hersteller der Triebwerke sowie gegen die Versicherungsgesellschaft Allianz eingereicht. Sie fordern demnach eine Entschädigung zwischen 10 und 80 Millionen Yuan (1,3 bis 10,2 Millionen Euro) sowie 30 bis 40 Millionen Yuan zum Ausgleich ihres immateriellen Schadens.

Den Klägern gehe es aber nicht nur um Entschädigung, sagte einer ihrer Anwälte, Zhang Qihuai, CCTV. Vielmehr suchten sie weiterhin nach der Wahrheit über das mysteriöse Verschwinden der Maschine. Unklar war zunächst, inwieweit das chinesische Gericht für die Durchsetzung der Entschädigungsansprüche zuständig ist. Malaysias Verkehrsministerium wollte auf Anfrage von AFP zu den Anhörungen keine Stellung nehmen. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, sagte, Peking messe "der Weiterverfolgung" des Falls "große Bedeutung" zu. Er hoffe, "dass alle Parteien weiterhin in engem Gespräch" darüber blieben.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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