Panorama

Sterblichkeit bis zu 88 Prozent Hochgefährliches Virus schreckt Äquatorialguinea auf

WHO_2651.jpg

Die Verbreitung erfolgt über direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Oberflächen und infiziertem Material.

Artikel anhören
00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden

Zum ersten Mal bricht in Äquatorialguinea das Marburg-Virus aus. Es gibt bislang keine direkten Behandlungsmöglichkeiten für die schwere Krankheit. Die Behörden ergreifen schnell Maßnahmen, Tausende Menschen werden unter Quarantäne gestellt.

In Äquatorialguinea sind Regierungsangaben zufolge neun Menschen am hochgefährlichen Marburg-Virus gestorben. Gesundheitsminister Mitoha Ondo'o Ayekaba erklärte, in Absprache mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Vereinten Nationen (UNO) sei ein "Gesundheitsalarm" für die Provinz Kié-Ntem sowie den Nachbardistrikt Mongomo im Nordosten des Landes ausgerufen worden. Mehr als 4000 Menschen seien in Quarantäne.

Die neun Todesfälle seien zwischen dem 7. Januar und dem 7. Februar festgestellt worden, erläuterte der Minister. Zudem werde noch ein "verdächtiger" Todesfall vom 10. Februar untersucht. Laut WHO ist es der erste Ausbruch der Krankheit in Äquatorialguinea. Neben den neun Todesfällen gebe es 16 Verdachtsfälle mit Symptomen wie Fieber, Müdigkeit, blutigem Erbrochenem und Durchfall.

"Marburg ist hochinfektiös. Dank des raschen und entschlossenen Handelns der Behörden bei der Bestätigung der Krankheit können die Notfallmaßnahmen schnell auf Hochtouren laufen, sodass wir Leben retten und das Virus so bald wie möglich eindämmen können", sagte Matshidiso Moeti, der WHO-Regionaldirektor für Afrika.

Keine direkten Behandlungsmöglichkeiten

Das Marburg-Virus, das ein hämorrhagisches Fieber auslösen kann, stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus. Es wird von Flughunden auf den Menschen übertragen und verbreitet sich unter Menschen durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Oberflächen und infiziertem Material. Die Krankheit brach im August 1967 im deutschen Marburg das erste Mal aus.

Zu den Symptomen gehören hohes Fieber und starke Kopfschmerzen. Die Sterblichkeit liegt laut WHO bei bis zu 88 Prozent. Es gibt keine zugelassenen Impfstoffe oder direkte Behandlungen dafür. Eine Reihe potenzieller Behandlungen, darunter Blutprodukte, Immuntherapien und medikamentöse Therapien, sowie Impfstoffkandidaten mit Phase-1-Daten werden derzeit geprüft.

Quelle: ntv.de, rog/AFP

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen