Hunderttausende Euro Sachschaden "Holzfäller" des "Robin Hood"-Baums schuldig gesprochen
09.05.2025, 16:11 Uhr Artikel anhören
Die Tat haben die Männer gefilmt und das Video Freunden geschickt.
(Foto: picture alliance/dpa/Press Association)
Ihre Tat empört 2023 ganz England: Zwei Männer fällen den Ahornbaum, der durch den Hollywood-Blockbuster "Robin Hood" Berühmtheit erlangt hat. Das Ganze geschieht nur zum Spaß. Der Sachschaden ist hoch, ihre Strafe auch? Das ist noch ungewiss. Klar ist aber ihre Schuld.
Die beiden Angeklagten im Prozess um den in Nordengland gefällten "Robin Hood"-Baum sind schuldig gesprochen worden. Die Jury des Newcastle Crown Court sah es als erwiesen an, dass der 32-Jährige und der 39-Jährige die Tat in einer Septembernacht 2023 gemeinschaftlich begangen hatten. Sie verursachten demnach einen Schaden in Höhe von umgerechnet rund 730.000 Euro. Die Verkündigung des Strafmaßes steht noch aus.
Der ikonische Baum, bekannt aus dem Hollywoodfilm "Robin Hood - König der Diebe" mit Kevin Costner, war durch die Fällung mit einer Kettensäge auf den ebenso weltbekannten Hadrianswall gestürzt, der ebenfalls beschädigt wurde. Die Staatsanwaltschaft hatte die Aktion der beiden Angeklagten als sinnlosen Vandalismus bezeichnet.
Die Täter waren der Staatsanwaltschaft zufolge professionell vorgegangen. "Obwohl der Baum mehr als 100 Jahre alt war, dauerte es nur wenige Minuten, bis er irreparabel beschädigt war", sagte Staatsanwalt Richard Wright, wie die Nachrichtenagentur PA aus dem Gerichtssaal berichtete. Einer der Täter habe den Baum mit einer Kettensäge gefällt, der andere die Tat gefilmt. Das Video hätten sie anschließend an Freunde geschickt. Ihre Tat hätten sie offenbar für "witzig, clever oder großartig" gehalten, so die Staatsanwaltschaft.
Die Tat hatte landesweit Empörung ausgelöst. Der Berg-Ahorn (auf Englisch Sycamore Tree) stand in einer Senke - der sogenannten Sycamore Gap - in Northumberland und war ein beliebtes Fotomotiv. Über viele Jahre hinweg seien der Baum und seine Lage zu einem berühmten Ort geworden, sagte Wright. Dieser sei "unzählige Male" in Fotografien, Spielfilmen und Kunstwerken dargestellt worden.
Der Hadrianswall wurde 122 nach Christus unter Kaiser Hadrian begonnen und markierte die Grenze zwischen dem römischen Britannien und dem nicht eroberten Kaledonien im Norden. Er diente dem Schutz vor Angriffen aus dem Norden sowie zur Kontrolle von Handelswegen. Er gehört zum Weltkulturerbe.
Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP