Schneesturm-Chaos an US-OstküsteHunderte müssen auf Highway übernachten

Ein heftiger Schneesturm trifft die US-Ostküste. Während US-Präsident Biden am Wochenbeginn in seiner "Air Force One" direkt betroffen ist, aber dann doch vergleichsweise glimpflich davonkommt, müssen im US-Bundesstaat Virginia Hunderte Menschen ein Nachtlager an ungewohnter Stelle aufschlagen.
Infolge eines heftigen Schneesturms mussten im US-Bundesstaat Virginia Hunderte Menschen über Nacht bei Eiseskälte in ihren Autos auf einer Autobahn übernachten. Der Verkehr auf der Autobahn I-95 südlich der Hauptstadt Washington war laut US-Medien komplett zum Erliegen gekommen, nachdem mehrere Lastwagen ins Schlittern geraten waren. Die Verkehrsbehörde in Virginia erklärte über Twitter, es werde versucht, die festsitzenden Menschen über nahe Ausfahrten zu befreien. Videoaufnahmen zeigten Hunderte Autos auf der vereisten Fahrbahn.
Ein Korrespondent des Senders NBC schrieb auf Twitter, er habe mit seinem Hund über Nacht elf Stunden auf der Autobahn festgesessen. Es seien in der Zeit keine Rettungs- oder Bergungsfahrzeuge gekommen. Der Sender CNN sprach telefonisch mit einer Frau, die seit gut zehn Stunden in der Nähe von Stafford festsaß. Die Verkehrsbehörde erklärte, die wichtige Nord-Süd-Autobahn I-95 sei am Dienstagmorgen (Ortszeit) bei Fredericksburg weiterhin in beiden Richtungen gesperrt.
Der heftige Schneesturm hatte Regionen an der US-Ostküste getroffen und dort das öffentliche Leben teilweise lahmgelegt. Besonders schwer von dem Sturm heimgesucht wurden die Hauptstadt Washington und die angrenzenden Bundesstaaten Virginia und Maryland. Das bereits herrschende Reisechaos in den USA zum Ende der Feiertage wurde durch den starken Schneefall noch verstärkt. Erneut fielen Tausende Flüge aus.
Am Dienstag waren immer noch knapp 300.000 Haushalte ohne Strom, wie eine Übersicht der Webseite Poweroutage.us zeigte. Der Versorger Dominion hatte gewarnt, in manchen Gebieten könne es "mehrere Tage" dauern, bis die Stromversorgung wieder hergestellt sei. In der nahen Hauptstadt Washington waren dem Wetterdienst zufolge am Montag innerhalb weniger Stunden knapp 20 Zentimeter Neuschnee gemessen worden.
Sogar Präsident Joe Biden war von den durch den starken Schneefall verursachten Verkehrsbehinderungen persönlich betroffen. Nach dem Rückflug von einigen Urlaubstagen in seinem Heimatstaat Delaware musste er eine halbe Stunde in der Präsidentenmaschine Air Force One auf der Luftwaffenbasis Andrews nahe Washington ausharren, bis dort die dichte Schneedecke weggeräumt worden war.