Mehr als 400 Millionen Euro Hundesteuer bringt Rekordsumme ein
04.10.2023, 16:24 Uhr
Viel Geld für die Kommunen: Die Hundesteuer wird in Deutschland von Städten und Gemeinden erhoben.
(Foto: picture alliance / imageBROKER)
Die Liebe der Deutschen zu ihren vierbeinigen Gefährten lässt beim Fiskus die Kassen klingeln: Die Einnahmen aus der Hundesteuer steigen weiter an. Aktuell nimmt Deutschland damit mehr Geld ein als jemals zuvor.
Neuer Rekord bei den Steuereinnahmen: Städte und Gemeinden in Deutschland haben im vergangenen Jahr einen neuen Höchstbetrag mit Abgaben auf die Haltung von Hunden verbucht. Die öffentliche Hand kassierte im zurückliegenden Jahr insgesamt rund 414 Millionen Euro an Hundesteuer, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies sei "ein neuer Rekordwert", erklärten die Statistiker.
Die Einnahmen aus der Hundesteuer lagen damit 2022 rund 3,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Die Entwicklung folgt einem längerfristigen Trend: Das Hundesteueraufkommen ist in den letzten Jahren "durchgehend gestiegen", bestätigte das Bundesamt mit Sitz in Wiesbaden. Im Zehn-Jahresvergleich beläuft sich das Plus auf satte 44 Prozent.
Die Hundesteuer gehört zu den örtlichen Steuern und ist an die Haltung von Hunden geknüpft. Die Kommunen legen die Höhe der Abgabe und die Ausgestaltung der Hundesteuer lokal nach eigenem Ermessen fest. Der Betrag bemisst sich oft an der Zahl der Hunde oder an der Hunderasse. Die Details werden in den Kommunalsatzungen festgelegt. Die fälligen Steuersätze können sich von Ort zu Ort erheblich unterscheiden.
Extra-Steuer für Kampfhunde
Da die Höhe der Abgaben variabel ist, lassen sich aus dem Steueraufkommen keine Rückschlüsse auf die Zahl der gehaltenen Hunde ziehen. Die Zahl der Hunde in Deutschland wird in der amtlichen Statistik nicht systematisch erfasst. "Mit der Hundesteuer werden vornehmlich ordnungspolitische Ziele verfolgt", heißt es beim Bundesfinanzministerium allgemein zur Erklärung. Die Steuer soll unter anderem dazu beitragen, die Zahl der Hunde zu begrenzen.
Tatsächlich nutzen viele Kommunen ihren Spielraum bei der Steuerfestsetzung, um zum Beispiel die Zahl der gehaltenen Hunde einzuschränken. In Großstädten liegen die eingeforderten Steuersätze meist deutlich höher als im ländlichen Raum. In Berlin etwa sind bei der Anmeldung eines Hundes 120 Euro pro Jahr fällig, in Köln sind es 156 Euro je Hund. In Hamburg verlangen die Behörden 90 Euro für privat gehaltene, ungefährliche Hunde, in München beläuft sich die Hundesteuer je Tier auf 100 Euro pro Jahr.
Für Zweit- und Dritthunde wird vielerorts ein deutlich höherer Betrag fällig. In der Bundeshauptstadt zum Beispiel werden laut Berliner Hundesteuergesetz für jeden weiteren Hund 180 Euro pro Jahr fällig. Einzelne Städte erheben zudem für sogenannte Listenhunde - also Hunde, bei denen aufgrund ihrer angezüchteten Eigenschaften erfahrungsgemäß von einem höheren Risiko für die Allgemeinheit ausgegangen wird - einen gesonderten Aufschlag.
In Frankfurt am Main zum Beispiel beläuft sich die Hundesteuer für "gefährliche Hunde" in solchen Fällen auf 900 Euro pro Jahr - Hunde, die aus Sicht der Behörden nicht als gefährlich gelten, kosten dagegen nur 102 Euro an Steuern. Je nach Wohnort und Anzahl der gehaltenen Tiere kann sich die Hundesteuer so schnell auf erhebliche Beträge summieren.
Bezahlt wird die Steuer von den Hundehaltern, die ihre Tiere bei den vor Ort zuständigen Behörden anmelden müssen. Mitarbeiter der Ordnungsämter sind angehalten, Hundesteuermarken zu kontrollieren. In der Regel handelt es sich bei den gehaltenen Vierbeinern um reine Haustiere. Wach-, Rettungs-, Hilfs- oder Hütehunde sind von der Hundesteuer ausgenommen oder können auf Antrag von der Hundesteuer befreit werden.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa