Delikte in Österreich ICE-Axt-Angreifer ist zweifach vorbestraft
04.07.2025, 13:57 Uhr Artikel anhören
Der Täter wurde nach der Attacke in dem ICE von einem oder mehreren Fahrgästen überwältigt.
(Foto: dpa)
Während einer Zugfahrt greift ein 20-Jähriger in Bayern unvermittelt mehrere Passagiere mit einer Axt an. Vier Menschen erleiden Verletzungen. Jetzt kommt heraus, dass der Täter bereits vor der Attacke strafrechtlich in Erscheinung getreten war.
Der 20-jährige Syrer, der in einem ICE in Niederbayern vier Menschen mit einer Axt attackiert hat, ist in Österreich wegen eines Gewaltdelikts aufgefallen. Nach zwei rechtskräftigen Verurteilungen wegen schwerer Körperverletzung und versuchtem Widerstand gegen die Staatsgewalt im Februar und Ende April 2025 sei im Mai ein Asyl-Aberkennungsverfahren eingeleitet worden, teilte das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl in Wien mit.
Der Täter hatte 2021 in Österreich einen Asylantrag gestellt und 2022 einen Schutzstatus erhalten. Er hat einen Wohnsitz in Österreich. Der Syrer hatte am Vortag in dem mit mehreren hundert Fahrgästen besetzten Zug auf der Fahrt von Hamburg nach Wien vier Menschen attackiert. Drei Syrer im Alter von 15, 24 und 51 Jahren sowie ein 38 Jahre alter Deutscher wurden verletzt.
Soweit bisher bekannt, wurde der Angreifer von einem oder mehreren Fahrgästen überwältigt und selbst schwer verletzt. Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar, ebenso ist noch unbekannt, ob sich Täter und Opfer kennen.
Extremistischer Hintergrund?
Nach Angaben eines Augenzeugen betete der Täter vor dem Angriff und sprach die Worte "Allahu Akbar". Das gab Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher von der Staatsanwaltschaft Regensburg bekannt. Ob die Tat einen extremistischen Hintergrund habe, sei aber nicht klar. Der junge Mann hatte nach ersten Ermittlungen einen Mix von mindestens drei Betäubungsmitteln im Blut. Dies könne tatauslösend gewesen sein, müsse aber noch abschließend geklärt werden.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen zweifachen Mordversuchs und gefährlicher Körperverletzung. Rauscher sagte, dem Syrer werde Mordversuch an den 38 und 24 Jahre alten Verletzten vorgeworfen. Die Ermittler sehen das Mordmerkmal der Heimtücke als erfüllt an. Bezüglich der 15 und 51 Jahre alten Verletzten geht die Staatsanwaltschaft von gefährlicher Körperverletzung aus.
Quelle: ntv.de, lar/dpa