Heftiger Starkregen und Gewitter Im Süden und Osten drohen weitere Unwetter
27.08.2022, 16:15 Uhr
Vielerorts könnte es noch einmal ungemütlich werden.
(Foto: picture alliance/dpa)
Gewitter und Starkregen hielten bereits in der Nacht die Menschen vor allem im Süden Deutschlands in Atem. Einsatzkräfte fuhren Hunderte Einsätze. Nun warnen Meteorologen vor neuerlichen Unwettern im Laufe des Tages. Erst am Sonntag soll sich das Wetter wieder beruhigen.
Im Osten und Süden Deutschlands drohen im Tagesverlauf Unwetter. Den Meteorologen von wetter.de zufolge sind bei wechselnder bis starker Bewölkung weitere Schauer und Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel möglich. Im späteren Tagesverlauf lockere es vor allem im Nordwesten und Westen auf. Dort bleibt es laut den Experten ohnehin überwiegend trocken. Die Temperaturen liegen zwischen 19 Grad an der Nordsee und bis zu 26 Grad am Oberrhein.
In der Nacht zu Sonntag gibt es im Süden und Osten vor allem in der ersten Nachthälfte weitere kräftige Schauer und Gewitter mit Gefahr lokaler Überflutungen, heißt es bei wetter.de. Im Laufe der Nacht ziehen sich demnach die stärksten Gewitterzellen voraussichtlich in Richtung Südosten, Erzgebirge und Oder zurück. Im Rest Deutschlands verlaufe die Nacht ruhiger, meist trocken bei Tiefstwerten zwischen 18 und 12 Grad.
Die Unwettergefahr durch Starkregen, Hagel und Sturmböen wird durch das Tief "Ornella" und die schwül-warme Luft ausgelöst. Am Sonntag beruhigt sich das Wetter nach Angabe der Meteorologen wieder, dank des zunehmenden Hochdruckeinflusses von Westen her. In der neuen Woche bleibt dieser Hochdruckeinfluss zunächst weitgehend wetterbestimmend. Nur der Norden wird zeitweise von schwachen Frontausläufern gestreift.
Hoher Sachschaden nach Blitzeinschlag
Gewitter und Starkregen hatten bereits in der Nacht vor allem dem Süden Deutschlands zugesetzt und die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei in Atem gehalten. Durch einen Großbrand nach einem Blitzeinschlag entstand in einem Werkstattkomplex im baden-württembergischen Weingarten bei Karlsruhe nach Behördenangaben ein Millionenschaden. Vielerorts gab es Überschwemmungen und Verkehrsbehinderungen mit Hunderten Einsätzen.
Von dem nächtlichen Blitzeinschlag in Weingarten war ein ehemaliger Holzbetrieb betroffen, in dem sich mehrere Autowerkstätten und Lager befanden, wie Polizei und Feuerwehr in Karlsruhe mitteilten. Menschen kamen demnach nicht zu Schaden. Die Polizei schätzte, dass der Sachschaden im Millionenbereich liegen dürfte.
Zunächst stand eine Lagerhalle in Brand. Wenig später griff das Feuer auf eine Lackiererei über, wo Gasflaschen explodierten. Mehrere benachbarte Wohnhäuser wurden evakuiert. Die Löscharbeiten dauerten im Laufe des Samstags weiter an. Die Polizei berichtete von Problemen mit Eigentümern von Wohnmobilen oder Wohnwagen, die ihre Fahrzeuge in Sicherheit bringen wollten und so den Einsatz störten.
Nach Feuerwehrangaben stand zudem in Stutensee bei Karlsruhe der Dachstuhl eines Wohnhauses nach einem Blitzeinschlag in Flammen. Dieser Brand konnte schnell gelöscht werden. Verletzt wurde niemand. Die Karlsruher Einsatzkräfte berichteten von vielen weiteren Einsätzen im Zusammenhang mit Gewitter und Starkregen, etwa wegen umgestürzter Bäume oder vollgelaufener Keller.
Polizei sammelt Nummernschilder ein
Insgesamt setzten die Unwetter vor allem Süddeutschland zu. Die Polizei in Konstanz berichtete von überschwemmten Straßen, herausgespülten Gullydeckeln und Wassereinbrüchen in Wohngebäude. Bei Pforzheim war eine Ausfahrt der Autobahn 8 mit Schlamm überspült, sodass sie gesperrt werden musste. Es bildete sich ein kilometerlanger Stau.
Die Feuerwehr in Walldorf südlich von Heidelberg war an einem Supermarkt im Einsatz, dessen Dach einzustürzen drohte. Der Markt wurde evakuiert, verletzt wurde niemand. Auch in Bayern machten Gewitter und Starkregen den Einsatzkräften vielerorts stundenlang zu schaffen.
Im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern sammelte die Polizei Dutzende Autokennzeichen ein, die beim Durchfahren tiefer Pfützen verloren gingen und auf ihre Besitzer warteten. Auch bei den Beamten im niedersächsischen Salzgitter sammelten sich diverse Nummernschilder an.
In Berlin wurde am Freitagabend ein geplantes Konzert der Band Die Ärzte auf dem Tempelhofer Feld abgesagt. Das Bürgerfest von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Schloss Bellevue wurde abgebrochen und am heutigen Samstag planmäßig fortgesetzt. Für das Wochenende wurden für Teile Deutschlands weitere Unwetter erwartet.
Quelle: ntv.de, fzö/AFP