Kliniken wegen Corona überfüllt In Österreich kommt es bereits zu Triagen
01.12.2021, 10:03 Uhr
Das österreichische Gesundheitssystem ist durch die Pandemie stark gefordert - teilweise überfordert.
(Foto: picture alliance / BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com)
Der Lockdown zeigt bereits Wirkung: Die Zahl der Neuinfektionen in Österreich geht moderat zurück. Doch bis eine Entspannung auch in den Krankenhäusern zu spüren sein wird, werden noch Wochen vergehen. In einigen Kliniken können Patienten nicht mehr optimal versorgt werden.
In den Krankenhäusern in Österreich kommt es der Regierung zufolge angesichts der hohen Zahl an Corona-Patienten bereits zu Triagen. Der seit über einer Woche geltende Lockdown würde zwar mittlerweile Wirkung zeigen, die Infektionszahlen wären aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und die Lage in den Krankenhäusern sei dramatisch, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein am Dienstagabend im Hauptausschuss des Parlaments.
Triagen würden bereits nicht nur bei leichten Operationen, sondern auch bei jenen für Krebspatienten stattfinden, sagte der Grünen-Politiker. In manchen Fällen müsse darüber entschieden werden, welcher Patient mehr Überlebenschancen habe. "Die Intensivstationen waren in der Pandemie noch nie so voll wie heute", sagte Mückstein.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag befinden sich derzeit 3458 Personen aufgrund des Coronavirus im Krankenhaus in Behandlung, davon werden 642 auf Intensivstationen betreut. Laut Mückstein wird sich die Kapazitätslage in den nächsten ein, zwei Wochen weiter zuspitzen - vor allem im Hinblick auf personelle Ressourcen.
Österreich befindet sich seit über einer Woche in einem landesweiten Lockdown. Die Verordnungsnovelle wurde nun wie erwartet bis 11. Dezember verlängert. Die Zahl der Neuinfektionen ist zuletzt auf rund 8000 gesunken von rund 16.000 Mitte November. 12.492 Menschen sind in Österreich im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Quelle: ntv.de, fzö/rts