Panorama

CO2-Emissionen höher als in USA Indonesien kämpft gegen 3200 Waldbrände

Momentan sind lediglich 30 Löschflugzeuge im Einsatz.

Momentan sind lediglich 30 Löschflugzeuge im Einsatz.

(Foto: REUTERS)

An Tausenden Stellen brennt es in Indonesien. Unprofessionelle Rodungen und Dürre sind schuld. Der Kohlendioxidausstoß übertrifft seit Tagen den der ganzen USA. Die Regierung sucht jetzt Löschflugzeuge zum Ausleihen.

Indonesien bekommt die schweren Wald- und Torfbrände nicht in den Griff: Die Regierung beschloss, bis zu 15 neue Löschflugzeuge zu beschaffen. Das nationale Krisenzentrum erklärte nach der Auswertung von Satelliten-Aufnahmen, inzwischen seien 3200 "Hotspots" ausgemacht werde, an denen es bereits brenne oder bald zu brennen drohe. Ein Expertenbericht kommt zu dem Schluss, dass in Indonesien derzeit an den meisten Tagen mehr klimaschädliches Kohlendioxid ausgestoßen wird als in den USA.

Schon seit zwei Monaten wüten in der Region tausende Brände, die zumeist durch überkommene Landbaumethoden der verbrannten Erde ausgelöst werden. Zudem werden in Indonesien weiterhin ganze Landstriche gerodet, um Palmöl- und Industrieholz-Plantagen anzulegen. Dies habe einen "raschen Anstieg der Treibhausgas-Emissionen" zur Folge, beklagte das World Resources Institute. Eine Auswertung der Angaben der zuständigen Datenbank (Global Fire Emissions Database) habe ergeben, dass seit September an 26 von 44 Tagen der CO2-Ausstoß Indonesiens höher war als in den USA.

Die indonesische Regierung will 10 bis 15 Löschflugzeuge von internationalen Partnern ausleihen. Derzeit sind 30 Flugzeuge im Einsatz. Üblicherweise setzt im November die Regenzeit ein. Herry Purnomo vom Zentrum für Internationale Forstwirtschaftsforschung sagte jedoch, die Regenzeit könne sich in diesem Jahr verzögern, die Brände würden dann womöglich bis zum Jahresende andauern.

Feuer, die auf den Inseln Sumatra und Borneo durch illegale Brandrodungen ausgelöst wurden, überziehen die Nachbarstaaten Malaysia und Singapur seit Wochen mit beißendem Rauch. Wegen der Brände mussten bereits dutzende Flüge abgesagt werden, tausende Menschen wurden in der Region wegen Atembeschwerden im Krankenhaus behandelt. Die Brände treten jedes Jahr während der Trockenzeit auf, sind dieses Jahr aber besonders verbreitet.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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