8092 Neuinfektionen Inzidenz erstmals seit drei Monaten über 50
21.08.2021, 04:57 Uhr
Nach knapp drei Monaten meldet das RKI erstmals wieder eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 50.
(Foto: picture alliance / ROBIN UTRECHT)
Zuletzt nimmt das Tempo, in dem die Sieben-Tage-Inzidenz wächst, deutlich zu - nun überschreitet sie den Wert von 50. Auch die Zahl der Neuinfektionen steigt im Wochenvergleich enorm. Aktuell stecken sich vor allem junge Menschen mit dem Virus an.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen bei 51,6 - und damit erstmals seit Mai wieder über 50. Am Vortag hatte die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner noch bei 48,8 gelegen, vor einer Woche bei 32,7. Einen Wert von über 50 hatte die zur Einschätzung der Infektionslage wichtige Kennziffer zuletzt am 25. Mai (58,4) erreicht, der tiefste Wert des Sommers war Anfang Juli (4,9 am 3. und 6. Juli) gemeldet worden.
Nach Einschätzung des RKI hat in Deutschland die vierte Welle der Corona-Pandemie begonnen. Von Infektionen betroffen seien vor allem jüngere Menschen, hieß es im Wochenbericht des Instituts vom Donnerstag. Die Corona-Inzidenz werde trotz der Impfungen auch im Herbst und Winter ein wichtiger Wert zur Einschätzung der anstehenden Belegung von Intensivbetten bleiben, hatten Experten kürzlich erläutert. Ab 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sei wieder "eine erhebliche Belastung der Intensivstationen" mit mehr als 3000 Intensiv-Patienten zeitgleich zu erwarten, sofern die Impfquote nicht noch deutlich gesteigert werde, heißt es in der vergangene Woche vorgestellten Analyse.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 8092 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus den Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.05 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 5644 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 17 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 11 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.861.147 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.696.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.973.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
Quelle: ntv.de, als/dpa