Raserbild führt zu Beziehungsaus Italien schafft Blitzerfotos ab - auch um Ehen zu retten
09.03.2024, 15:35 Uhr Artikel anhören
Zum Schutz der Privatsphäre erhalten Raser keine Blitzerfotos mehr per Post.
(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Schöning)
Die italienische Polizei wird Rasern keine Beweisfotos mehr zuschicken. Zum Schutz der Privatsphäre werden Blitzerbilder nur noch bei Einspruch versendet. Das dürfte auch die ein oder andere Beziehung retten.
In Italien werden zum Schutz der Privatsphäre künftig keine Blitzerfotos von Radarfallen mehr verschickt. Dies geht aus einem neuen Erlass des Verkehrsministeriums hervor. Demnach soll Auto- und Motorradfahrern, die zu schnell unterwegs waren, nur noch der Bußgeldbescheid nach Hause zugestellt werden.
Die Beweisfotos von automatischen Kameras, auf denen auch Gesichter zu erkennen sind, bleiben bei den Behörden. Sie sollen nur noch genutzt werden, wenn Raser Einspruch erheben. Die Regelung gilt auch für ausländische Urlauber, die auf Italiens Straßen geblitzt wurden. Der Erlass wurde nach einem Bericht der Tageszeitung "Corriere della Sera" von Italiens Datenschutzbehörde bereits abgesegnet.
In Italien - wie in anderen Ländern - kam es in den vergangenen Jahren immer wieder vor, dass Verkehrssünder durch Blitzerfotos in unangenehme Situationen gebracht wurden, weil auf den Aufnahmen auch andere Leute zu erkennen waren, die vielleicht nicht unbedingt im Auto hätten sitzen müssen. Auch manche Ehen sollen auf diese Weise gescheitert sein.
Italien hat mehr als 11.000 Radarfallen - so viele wie kein anderes europäisches Land. Nicht nur viele Urlauber erhalten ungewollte Souvenirs. Seit vergangenem Jahr sucht die italienische Polizei Unbekannte, die im ganzen Land reihenweise Blitzer abgeflext haben sollen, um beim Schnellfahren nicht gestört zu werden.
Quelle: ntv.de, gri/dpa