Nach Tod von Jogger Italienische Provinz soll Umzug von Bärin prüfen
23.06.2023, 18:51 Uhr Artikel anhören
Ein Bild der Bärin Jurka. Sie ist die Mutter von JJ4.
(Foto: picture alliance / ROPI)
Anfang April tötet eine Bärin einen Jogger in der italienischen Region Trentino-Südtirol. Kurz darauf bricht eine Diskussion aus, ob das Tier zum Abschuss freigegeben werden soll. Bisher gibt es keine Erlaubnis. Stattdessen soll die Provinz nun prüfen, ob sie JJ4 nach Rumänien in ein Reservat schicken kann.
Im Justizstreit um die Tötung der Bärin JJ4 soll die norditalienische Provinz Trentino einen Umzug des Tieres nach Rumänien prüfen. Das teilte das Verwaltungsgericht von Trient mit. Anträge von Tierschutzorganisationen gegen ein Dekret, wonach die Bärin - die Anfang April einen Hobbysportler im Wald angefallen und getötet hatte - erlegt werden darf, wiesen die Richter hingegen ab.
Allerdings ist ein Abschuss des Tieres ohnehin durch eine Verfügung des höchsten Verwaltungsgerichts vorerst gestoppt. Bis zum 13. Juli solle Trient nun prüfen, ob und wie es möglich ist, den inzwischen eingefangenen Bären JJ4 nach Rumänien zu bringen. Dort gibt es nahe der Kleinstadt Zernyest in Siebenbürgen ein Bärenreservat, in dem auf rund 69 Hektar mehr als 100 Bären leben. Der italienische Tierschutzverein Lav hatte zuletzt bereits mitgeteilt, sich um den Transport von JJ4 kümmern zu wollen.
Unter der Aufsicht des deutschen Veterinärs Klaus Günther Friedrich soll das Tier, das auch Gaia genannt wird, nach Rumänien gefahren werden. Die Provinz Trient teilte indes mit, dass sie nicht verpflichtet sei, die Umsiedlung des Bären zu prüfen und dass bei der Verhandlung von den Tierschützern nicht dargelegt worden sei, wie der Transport konkret und absolut sicher durchgeführt werden solle.
JJ4 hatte Anfang April einen 26 Jahre alten Jogger auf einem Forstweg in der norditalienischen Region Trentino-Südtirol angefallen und tödlich verletzt. Der Regionalpräsident Maurizio Fugatti ordnete daraufhin an, den Bären zu erlegen. Gerichte stoppten das Dekret nach Eilanträgen von Tierschützern. JJ4 wurde lebend gefangen und vorläufig in ein Gehege nahe Trient gebracht.
Quelle: ntv.de, tkr/dpa