Nach Attacke auf lesbisches Paar Jugendliche gestehen homophoben Angriff
28.11.2019, 18:22 Uhr
Im Mai attackierte eine Gruppe Teenager ein lesbisches Paar.
(Foto: picture alliance / Wolfram Kastl)
Die Attacke auf ein lesbisches Paar in einem Londoner Bus hatte in Großbritannien für Empörung gesorgt. Rund sechs Monate später gestehen drei junge Männer die Tat. Sie müssen sich nun vor Gericht verantworten.
Die Jugendlichen, die am 30. Mai ein lesbisches Paar in einem Londoner Bus attackierten und daraufhin flüchteten, haben die Tat eingeräumt. Die drei Angreifer im Alter zwischen 15 bis 17 Jahren mussten nun vor dem Highbury Corner Youth Court erscheinen. Sie räumten ihren Angriff ein, nachdem sie die Belästigungsvorwürfe gegen die beiden Frauen zuvor noch zurückgewiesen hatten, wie unter anderem die Zeitung "Metro" berichtete. Vor Gericht mussten sowohl die Frauen als auch der Busfahrer über die nächtlichen Attacke berichten.
Die Jugendlichen hatten die beiden Frauen während einer Busfahrt durch London mehrfach angesprochen und bepöbelt. Die Jugendlichen hätten sie umstellt, vulgär beleidigt und aufgefordert, sich zu küssen, sagte eine der beiden Frauen der BBC. Auf ihre Weigerung hin seien sie erst mit Münzen beworfen worden, anschließend hätten die Verdächtigen auf sie eingeschlagen, erklärte sie damals.
Bilder zeigten die beiden Frauen mit blutverschmierter Kleidung. Nach dem nur wenige Minuten andauernden Vorfall waren die Täter geflüchtet, doch kurze Zeit später konnte die Gruppe identifiziert werden. Die beiden Opfer mussten wegen Gesichtsverletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei sprach von einer "widerwärtigen Attacke".
Der Fall hatte in Großbritannien viele Reaktionen hervorgerufen, weil eine der Frauen ein Bild in sozialen Netzwerken teilte und über die Attacke berichtete. Londons Bürgermeister Sadiq Khan nannte den Überfall einen "ekelhaften, frauenfeindlichen Angriff". Auch Ex-Premierministerin Theresa May erklärte, dass "niemand jemals verstecken müssen sollte, wer er sei oder wen er liebe" und dass "Gewalt gegen die LGBT-Gemeinschaft inakzeptabel" sei. Ein Gerichtsurteil steht noch aus.
Quelle: ntv.de, sgu