Panorama

Risiko bei Großveranstaltungen Kassenarztchef lehnt Massen-Schnelltests ab

In Pflegeheimen werden die Antigen-Tests bald verwendet.

In Pflegeheimen werden die Antigen-Tests bald verwendet.

(Foto: REUTERS)

Antigen-Tests auf das Coronavirus liefern ein Ergebnis innerhalb von Minuten und sind damit deutlich schneller und günstiger als Laborverfahren. Einen flächendeckenden Einsatz bei Großveranstaltungen hält Kassenarztchef Gassen jedoch für utopisch. Denn die Methode hat auch Tücken.

Der Chef des Kassenärzte-Verbandes, Andreas Gassen, hat Hoffnungen auf einen Einsatz von Antigen-Schnelltests bei Großveranstaltungen gedämpft. "Auch die angekündigten Antigen-Schnelltests sind kein Allheilmittel", sagte der Kassenarztchef der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Die Vorstellung, wir machen bei 5000 Stadionbesuchern mal eben einen Schnelltest, bleibt Science-Fiction."

Selbst bei den besten Schnelltests würden zwei bis zehn Infizierte von hundert Getesteten nicht erkannt. "Bei Massenveranstaltungen auf engem Raum wäre damit ein potenzielles Ansteckungsrisiko nicht sicher auszuschließen", warnte Gassen.

Bei Antigen-Tests werden in Abstrichproben charakteristische Viren-Proteine erkannt. Die Methode gilt zwar als weniger zuverlässig als viele der bislang üblichen PCR-Tests auf Viren-Erbgut, dafür aber oft als schneller und günstiger. Erste Antigen-Tests für die Anwendung durch medizinisches Fachpersonal sind in Deutschland bereits auf dem Markt. Die Antigen-Schnelltests sollen laut Bundesgesundheitsministerium ab Mitte Oktober in Pflegeheimen und Krankenhäusern zum Einsatz kommen.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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