Panorama

Glasfaserkabel durchtrennt Keltischer Goldschatz in Bayern gestohlen

Sensationsfund aus dem 3. Jahrhundert vor Christus: Der Manchinger Goldschatz wurde aus dem Museum gestohlen.

Sensationsfund aus dem 3. Jahrhundert vor Christus: Der Manchinger Goldschatz wurde aus dem Museum gestohlen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Für die Bewohner des oberbayerischen Manching fühlt es sich nur wie ein massiver Internetausfall an, als Unbekannte einen Glasfaserstrang durchschneiden. Doch möglicherweise wurde mit diesem Trick ein historischer Goldschatz aus dem örtlichen Museum entwendet.

Unbekannte haben in Oberbayern mehrere Glasfaserkabel eines Mobilfunkanbieters durchtrennt - und damit etwa 13.000 Menschen Internet und Telefon abgestellt. Der oder die Täter seien in der Nacht zum heutigen Dienstag in Manching (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) in einen Technikraum des Mobilfunkanbieters eingedrungen und hätten offenbar absichtlich Kabel durchtrennt, teilte die Polizei mit. Auch das Mobilfunknetz war demnach zunächst von den Ausfällen betroffen. Bis die Versorgung wieder hergestellt ist, könne es bis zu drei Tage dauern. Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen.

Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) hatten die Täter möglicherweise dabei einen Goldschatz im Manchinger Kelten- und Römermuseum im Auge. 450 historische Goldmünzen verschwanden trotz gutgesicherter Alarmsysteme aus dem Museum, ihr Verlust wurde am Vormittag entdeckt, berichtete das Blatt und zitierte einen LKA-Sprecher, der von einem Schaden im Millionenbereich ausgeht. "Wann genau eingebrochen wurde und wie die Täter vorgingen, ist noch unklar", sagte der Sprecher demnach.

Hat Netzausfall mit dem Raub zu tun?

Den Goldschatz hatte ein Grabungsteam im Jahr 1999 in Manching entdeckt, wo ab dem 3. Jahrhundert vor Christus Kelten gesiedelt hatten. Das Museum hütete damit den größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts. Dem spektakulären Fund verdankt es seine Existenz.

Obwohl das Museum und die wertvollen Exponate mehrfach gesichert sind, gab es während der Tat offenbar keinen Alarm. Der Grund laut SZ: Unbekannte hatten einen zentralen Knotenpunkt der Telekom lahmgelegt und mehrere Glasfaserkabel durchschnitten. "Das Museum ist eigentlich ein Hochsicherheitstrakt. Aber alle Verbindungen zur Polizei wurden gekappt", sagte Bürgermeister Herbert Nerb der Zeitung. Er vermutete, dass der Netzausfall und der Museumsraub in Zusammenhang stehen. "Da waren Profis am Werk", sagte Nerb und verwies auf weitere Ermittlungen des LKA, denen er nicht vorgreifen wolle.

Quelle: ntv.de, mau

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