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"Keine normalen Zeiten" Kirchen einigen sich auf schlichte Weihnachten in Nahost

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Ein Weihnachtsmarkt in der Jerusalemer Altstadt im vergangenen Jahr.

Ein Weihnachtsmarkt in der Jerusalemer Altstadt im vergangenen Jahr.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Israel wird zur Weihnachtszeit auch von vielen Christen besucht, die die Geburt von Jesus Christus feiern wollen. Neben Gottesdiensten gibt es dann zahlreiche Feste. Doch in diesem Jahr soll das anders ein, wie verschiedene Kirchen in Jerusalem bekannt geben.

Weihnachten und Advent im Heiligen Land sollen wegen des verheerenden Gaza-Krieges in diesem Jahr nur auf sehr schlichte Weise begangen werden. Die Oberhäupter der verschiedenen Kirchen in Jerusalem legten dies in einem gemeinsamen Brief fest, den das griechisch-orthodoxe Patriarchat auf seiner Webseite veröffentlichte.

Normalerweise gebe es neben Gottesdiensten in der Vorweihnachtszeit auch "viele öffentliche Feierlichkeiten, eine großräumige Zurschaustellung hell erleuchteter und teurer Dekorationen, um unsere Freude über das kommende Weihnachtsfest auszudrücken", hieß es in dem Brief. "Aber dies sind keine normalen Zeiten. Seit Beginn des Krieges herrscht eine Atmosphäre der Trauer und des Schmerzes."

Weiter hieß es: "Tausende unschuldiger Zivilisten, einschließlich Frauen und Kinder, sind getötet worden oder haben schwere Verletzungen erlitten". Viele mehr trauerten über den Verlust ihrer Heime und ihrer Liebsten oder deren ungewisses Schicksal. Trotz mehrerer Aufrufe zu einer humanitären Waffenruhe und einer Deeskalation gehe der Krieg weiter.

Vor diesem Hintergrund riefen die Kirchenoberhäupter die Gemeinden dazu auf, "stark an der Seite jener zu stehen, die mit solchem Leid konfrontiert sind". In diesem Jahr solle man "auf alle unnötigen festlichen Aktivitäten verzichten". Stattdessen ermutige man dazu, "sich mehr auf die spirituelle Bedeutung von Weihnachten zu konzentrieren" - etwa in Spenden, Gedenken an die Kriegsopfer und "innigen Gebeten für einen gerechten und dauerhaften Frieden für unser geliebtes Heiliges Land".

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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