Prozessauftakt in Münster Kirmes-Messerstecher legt Geständnis ab
22.09.2023, 13:53 Uhr Artikel anhören
Der 21-Jährige gab an, im Affekt zugestochen zu haben.
(Foto: dpa)
Auf einem Volksfest in Münster geraten im März drei Männer aneinander. Als sie sich vor einem Fahrgeschäft wiedertreffen, reißt sich ein 21-Jähriger von seinem Bruder los und rammt seinem Kontrahenten ein Messer in die Brust. Der 31-Jährige verblutet noch vor Ort. Nun steht der Täter vor Gericht.
Sechs Monate nach einer tödlichen Messerattacke auf der Kirmes "Send" in Münster hat der Angeklagte die Tat vor dem Schwurgericht Münster gestanden. In einer vom Verteidiger verlesenen Erklärung hieß es: "Ich bereue zutiefst, was ich gemacht habe und würde alles dafür tun, wenn ich es rückgängig machen könnte."
Angeklagt ist der 21-Jährige wegen Mordes. Im März soll er einen ihm bis zu diesem Zeitpunkt unbekannten Mann getötet haben. Der Angeklagte soll mit seinem Bruder und einem bislang unbekannten weiteren Menschen auf der Kirmes gewesen sein. Gegen 22 Uhr sei es vor einem Fahrgeschäft zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Angeklagten, seinem Bruder und dem später getöteten 31-Jährigen gekommen.
Wenig später soll der Angeklagte aus unklarer Ursache gefallen sein. Wegen der vorangegangenen Rempeleien und Auseinandersetzungen sei er aufgebracht gewesen. Sein Bruder habe ihn bei einem erneuten Aufeinandertreffen mit dem 31-Jährigen vor dem Fahrgeschäft zweimal davon abgehalten, auf seinen Kontrahenten loszugehen. Jedoch habe sich der 21-Jährige losgerissen und dem 31-Jährigen unerwartet ein Messer in die Brust gestochen. Dabei wurde sein Herz durchstochen. Der 31-Jährige verblutete noch vor Ort.
Kirmes früher beendet
Der 21-Jährige flüchtete, stellte sich wenige Tage später aber selbst. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Bluttat auf dem Volksfest, das dreimal im Jahr stattfindet und bis zu eine Million Besucherinnen und Besucher anzieht, sorgte für großes Entsetzen. Die Stadt Münster beendete daraufhin die Kirmes einen Tag früher als geplant.
Nach Angaben einer Gerichtssprecherin verlas der Verteidiger des 21-Jährigen eine Erklärung, wonach sein Mandant sich nur bedingt an den Ablauf erinnern könne. Demnach fühlte sich der Mann von dem 31-Jährigen provoziert und stach im Affekt zu. Er habe ihn nicht töten wollen. Bis Ende Oktober wurden fünf weitere Prozesstermine angesetzt.
Quelle: ntv.de, chl/dpa/AFP