Panorama

NBA-Star bei Absturz gestorben Kobe Bryant flog immer ohne seine Frau

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Für ihn waren Helikopter eine Möglichkeit, mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu können. Basketballstar Kobe Bryant, seine Tochter Gianna und sieben weitere Personen verunglückten am Wochenende bei einem Crash. Wie es zu dem Absturz kommen konnte, ermitteln nun Spezialisten.

Die bei einem Hubschrauberabsturz tödlich verletzte NBA-Legende Kobe Bryant und seine Frau Vanessa sind nie gemeinsam geflogen. Das berichtet das US-Magazin "People" und beruft sich auf eine nicht näher genannte Quelle. Bryant habe oft Helikopter genutzt, um in der Metropole Los Angeles nicht ständig im Stau stehen zu müssen. 2018 hatte der frühere Profi-Basketballer in einem Interview erzählt, dass er durch den vielen Verkehr regelmäßig Termine wie Schulaufführungen seiner Töchter verpasst hat. "Ich musste also einen Weg finden, trainieren zu können und mich auf mein Handwerk zu konzentrieren aber keine Kompromisse bei der Familienzeit zu machen." Er sei deswegen auf Helikopter umgestiegen, die es ihm ermöglichten, schon in 15 Minuten an Ort und Stelle zu sein.

Kobe Bryant, der 20 Jahre für die LA Lakers spielte, war seit 2001 mit seiner Frau Vanessa verheiratet. Zusammen hatten sie vier Töchter. Nach seinem Karriereende 2016 sei er ganz erpicht darauf gewesen, mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen, zitiert "People" einen Bekannten der Bryants. Er sei sehr stolz gewesen, dass seine Kinder nicht nur nach ihm und Vanessa kommen, sondern auch zu eigenen Persönlichkeiten reiften. "Er hatte eine spezielle Bindung zu all seinen Töchtern."

Die 13-jährige Gianna war mit ihrem Vater am Sonntagmorgen auf dem Weg zu einem Basketballspiel. Sie galt als großes Talent. Zusammen mit Kobe Bryant und sieben anderen Insassen starb sie bei dem Crash in der kalifornischen Stadt Calabasas. Die Untersuchungen, wie es zu dem Unglück kommen konnte, dauern an. Experten der US-Behörde für Transportsicherheit (NTSB) würden wahrscheinlich noch fünf Tage lang den Unfallort untersuchen, teilte Jennifer Homendy von der NTSB bei einer Pressekonferenz am Montag in Los Angeles mit.

"Es ist eine recht katastrophale Unfallstelle", sagte Homendy. Die Trümmer lägen in dem hügeligen Terrain nahe Los Angeles sehr weit verstreut. Einen Flugdatenschreiber habe der Hubschrauber nicht gehabt, das sei aber auch keine Vorschrift. Kurz vor dem Crash habe der Pilot Fluglotsen mitgeteilt, er werde aufsteigen, um eine Wolkenschicht zu umfliegen, sagte Homendy. Der Helikopter des Typs Sikorsky S-76 war bei Nebel in ein gebirgiges Gelände gestürzt und in Flammen aufgegangen. Die NTSB bat alle Menschen, die Fotos vom Wetter in der Gegend zum Zeitpunkt des Absturzes gemacht hätten, ihr diese zu schicken.

LeBron James kämpft mit den Tränen

Bryants Tod löste weltweit Bestürzung aus. Am Montag gab die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA bekannt, das nächste Spiel der Los Angeles Lakers zu verschieben. Bryant hatte mit dem Verein zahlreiche Titel geholt. Die für den heutigen Dienstag angesetzte Partie gegen die LA Clippers werde zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt nachgeholt, hieß es. Die Entscheidung sei aus Respekt vor dem Klub getroffen worden, dessen Mitarbeiter und Anhänger um Bryant trauerten.

Nach längerem Schweigen meldete sich auch der vielleicht beste noch aktive Basketballer mit einer emotionalen Botschaft zu Wort. Er habe mehrfach zu einer persönlichen Stellungnahme zum Tode Bryants und seiner Tochter angesetzt, schrieb Lakers-Star LeBron James auf Instagram. "Aber jedes Mal, wenn ich es versuche, fange ich wieder an zu weinen bei dem bloßen Gedanken an dich, Nichte Gigi und die Freundschaft/Bindung/Brüderlichkeit zwischen uns!" Er sei "untröstlich und am Boden zerstört".

 

In der ewigen Rangliste der punktbesten Spieler in regulären NBA-Saisonspielen war James erst am Samstag an Bryants Marke von 33.643 Zählern vorbeigezogen auf Platz drei. Durch den Tod seines Idols fühlt sich James offenbar zu weiteren Höchstleistungen verpflichtet. "Ich verspreche dir, ich werde dein Vermächtnis weiterführen."

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

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