Räumung des Hambacher ForstsKohlegegner bilden neue Sitzblockade

Nach einer ruhigen Nacht im Hambacher Forst startet die Polizei seit dem Morgen weitere Versuche, Baumhäuser der Umweltaktivisten aus dem Waldstück zu entfernen. Erste Sitzblockaden lassen Auseinandersetzungen wie am Vortag erwarten.
Die Polizei setzt nach eigenen Angaben seit 7 Uhr die Räumung der Baumhäuser im Hambacher Forst fort. Nach Auseinandersetzungen am Sonntag sei es in der Nacht zwar ruhig geblieben, seit dem Morgen gebe es allerdings wieder Sitzblockaden im Wald. Bisher seien 28 von rund 50 Baumhäusern der Braunkohlegegner geräumt und 19 davon abgebaut worden, sagte eine Sprecherin.
Mehrere Tausend Demonstranten hatten am Sonntag an der Grenze zum Hambacher Forst den Erhalt des Waldes westlich von Köln und einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung gefordert. Die Polizei sprach von mehr als 4000 Demonstranten, Aktivistengruppen von 5000 bis 9000 Teilnehmern.
Die Lage spitzte sich zu, als rund 200 Demonstranten in den von der Polizei abgesperrten Wald vordrangen. Laut Polizei wurden allein am Sonntag 14 Demonstranten festgenommen. Außerdem seien acht Menschen verletzt worden, davon drei Polizisten.
Der Energiekonzern RWE will im Herbst weite Teile des Hambacher Forstes abholzen, um weiter Braunkohle baggern zu können. Der Wald gilt als Symbol des Widerstands gegen die Kohle und die damit verbundene Klimabelastung.