Panorama

Nach US-DrohungenKolumbien vernichtet Koka-Plantagen wieder mit Glyphosat

23.12.2025, 11:05 Uhr
00:00 / 02:55
Ein-Landarbeiter-pflueckt-Kokablaetter-an-einem-Hang-der-Micay-Schlucht-im-Suedwesten-Kolumbiens-Die-Micay-Schlucht-die-eine-Schluesselrolle-im-illegalen-Drogen-und-Waffenhandel-spielt-verbindet-die-Anden-und-den-Pazifik-ueber-Dutzende-von-abgelegenen-Pfaden-ueber-die-Kokain-zu-kleinen-Haefen-gebracht-wird-wo-es-in-selbstgebaute-U-Boote-verladen-wird-die-nach-Mittelamerika-fahren
Die Anbaufläche für Koka hat sich in Kolumbien in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt. (Foto: picture alliance/dpa/AP)

Kolumbien ist der größte Kokainproduzent der Welt. Von dort soll die Droge auch in die USA gelangen. Das verärgert US-Präsident Trump, der den kolumbianischen Staatschef indirekt bedroht. Jetzt versucht das Land gegenzusteuern.

Angesichts einer massiv steigenden Kokain-Produktion in Kolumbien nimmt die Regierung des südamerikanischen Landes nach zehn Jahren die Vernichtung von Koka-Plantagen mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat wieder auf. In Gebieten, in denen kriminelle Organisationen aktiv seien und Bauern zum Anbau von Koka gezwungen würden, solle das Herbizid künftig mit Drohnen versprüht werden, teilte Justizminister Andrés Idárraga mit.

Die kolumbianische Regierung hatte die Koka-Vernichtung aus der Luft 2015 eingestellt, später untersagte das Verfassungsgericht das Vorgehen wegen Umwelt- und Gesundheitsbedenken. Allerdings stellte sich die Vernichtung der Koka-Felder per Hand als wesentlich ineffektiver heraus. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Anbaufläche in Kolumbien fast verdoppelt. Heute erlaubt die Justiz das Besprühen der Koka-Plantagen mit Unkrautvernichtungsmitteln innerhalb von engen Grenzen wieder.

Kolumbien ist der größte Kokainproduzent der Welt. Nach Angaben der Vereinten Nationen verfügt das Land mit mehr als 250.000 Hektar über rund 65 Prozent der weltweiten Anbaufläche für Koka. Das Rauschgift wird über den Pazifik und die Karibik in die USA oder über den Atlantik nach Europa geschmuggelt.

Die US-Regierung stufte Kolumbien zuletzt als Land ein, das seine internationalen Verpflichtungen im Kampf gegen illegale Drogen nicht erfüllt. Gegen Kolumbiens Präsidenten Gustavo Petro verhängten die USA zudem Sanktionen, weil er nicht entschlossen genug gegen den Drogenhandel vorgehe.

"Er ist ein sehr, sehr böser Kerl, und er muss aufpassen", sagte US-Präsident Donald Trump erst am Montag über seinen kolumbianischen Kollegen Petro. "Denn er stellt Kokain her und sie schicken es aus Kolumbien in die Vereinigten Staaten."

Im November teilte das Verteidigungsministerium in Bogotá mit, dass Drogenfahnder in Kolumbien den größten Kokainfund seit zehn Jahren gemacht und 14 Tonnen des Rauschgiftes beschlagnahmt haben. Das Kokain wurde demnach zwischen Säcken mit Gips versteckt in einem Lagerhaus im Hafen von Buenaventura entdeckt. Die Beschlagnahmung sei "ohne einen einzigen Toten" erfolgt, schrieb Präsident Gustavo Petro im Onlinedienst X in einer offensichtlichen Anspielung auf das Vorgehen der US-Armee gegen angebliche Drogenschmugglerboote.

Quelle: ntv.de, are/dpa/AFP

KokainDrogenSchmuggelKolumbienDonald TrumpUSA