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Schülerin in Remscheid gestorben Kontaktpersonen werden nach Meningokokken-Fall behandelt

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Die Stiko hatte erst vor wenigen Tagen eine Impf-Empfehlung gegen Meningokokken für Kinder zwischen 12 und 14 Jahren ausgesprochen.

Die Stiko hatte erst vor wenigen Tagen eine Impf-Empfehlung gegen Meningokokken für Kinder zwischen 12 und 14 Jahren ausgesprochen.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Eine Schülerin in Remscheid infiziert sich mit Meningokokken und stirbt. Schule und Stadt bieten danach Beratung und Hilfe an, alle Kontaktpersonen bekommen vorsorglich Antibiotika.

Nach dem Tod einer Schülerin durch eine Meningokokken-Infektion in Remscheid sind alle engeren Kontaktpersonen des Mädchens identifiziert und vorsorglich mit Antibiotika behandelt worden. Das Risiko einer Weiterverbreitung sei dadurch deutlich eingedämmt worden, sagte eine Sprecherin der Stadt. Die Stadt hatte bereits am Mittwoch über den Todesfall informiert.

Der Unterricht an dem Remscheider Gymnasium, das das Mädchen besucht habe, laufe weiter. Dabei böten das Gesundheitsamt und eine psychologische Beratungsstelle Mitschülern, Eltern und Lehrern bis zum kommenden Montag Beratungsgespräche an, die laut der Sprecherin rege genutzt werden. Mehr als 70 Gespräche habe es bereits gegeben. Hinzu komme das Angebot eines Info-Telefons des städtischen Gesundheitsamtes.

Seltene, aber "meist schwerwiegende" Erkrankung

Meningokokken sind Bakterien, die durch Tröpfchen etwa beim Husten oder Niesen auf andere Menschen übertragen werden. Sie können eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Die Erkrankungen sind laut Robert-Koch-Institut in Deutschland zwar "sehr selten, verlaufen jedoch meist sehr schwerwiegend". Die Todesfallrate betrage 7 bis 15 Prozent, viele Überlebende litten an schweren Langzeitfolgen.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) für Kinder im Alter von 12 bis 14 Jahren eine Impfe­mpfehlung gegen Meningokokken ausgesprochen. Ziel ist einerseits der Schutz einer der Altersgruppen mit dem höchsten Erkrankungsrisiko, andererseits soll dadurch die Verbreitung der Erreger in der gesamten Bevölkerung nachhaltig verringert werden, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin mitteilte. Die Impfempfehlung betrifft die vier Untergruppen der Meningokokken A, C, W und Y.

Laut epidemiologischen Daten weisen Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren das höchste Risiko für invasive Meningokokken-Erkrankungen dieser Untergruppen auf, erläutert das RKI. Daher sollte vor dem Erreichen dieses Alters ein Immunschutz aufgebaut werden.

Die Impfung gegen Meningokokken der vier Untergruppen sei mit einer Kombi-Dosis möglich und könne etwa im Rahmen der routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung bei Jugendlichen (kurz J1) verabreicht werden, führt das RKI aus. Wer älter ist, kann eine Nachholimpfung bekommen - diese sollen laut Stiko junge Menschen bis zum 25. Geburtstag erhalten.

Ansteckungsgefahr besteht nur bei direktem Kontakt zu Erkrankten, etwa bei Gesprächen mit engem Körperkontakt, gemeinsamem Aufenthalt in engen Räumen oder Intimitäten, wie die Stadt Remscheid in ihrer Mitteilung betont hatte.

Quelle: ntv.de, apr/dpa

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