In einem englischen Krankenhaus sterben 2015 und 2016 auffällig viele Babys - das lässt die Polizei stutzig werden. Im Laufe der darauffolgenden Ermittlungen wird eine Krankenschwester festgenommen und auf Kaution freigelassen. Nun wird ihr vorgeworfen, mindestens acht Neugeborene umgebracht zu haben.

Nach dem Tod mehrerer Babys in einer Klinik in Chester im Nordwesten Englands ist eine 28 Jahre alte Krankenschwester festgenommen worden. Ihr wird vorgeworfen, mindestens acht Neugeborene umgebracht zu haben, wie britische Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. In neun weiteren Fällen werde ihr versuchter Mord von Neugeborenen zur Last gelegt.

Die Frau war bereits im Juli vergangenen Jahres festgenommen worden, dann aber auf Kaution freigelassen worden. Die Ermittlungen gegen die Krankenschwester, die auf der Neugeborenen-Station arbeitete, waren nach einem auffälligen Anstieg von Todesfällen unter Babys im Countess of Chester Hospital zwischen 2015 und 2016 eingeleitet worden. Es war das erste Mal seit fast 30 Jahren, dass die Polizei Großbritanniens eine größere Ermittlung wegen verstorbener Kleinkinder in dortigen Krankenhäusern einleitete.

Bei der Untersuchung geht es um 17 Todesfälle und 16 nicht-tödliche Kollapse von Neugeborenen. Die Krankenschwester kooperiere mit den Ermittlern, teilte die Polizei mit. Über ein mögliches Motiv wurden keine Angaben gemacht.

Dem "Guardian" gegenüber sagte Paul Hughes, einer der zuständigen Ermittler, dass die betroffenen Eltern der Babys "weiterhin über alles informiert und in diesem Prozess von speziell geschulten Offizieren betreut werden".