Panorama

Drogenkrieg in Mexiko Kriminelle hängen neun Tote an Brücke auf

In Mexiko werden fast 100 Morde am Tag registriert.

In Mexiko werden fast 100 Morde am Tag registriert.

(Foto: picture alliance)

Im mexikanischen Bundesstaat Zacatecas kämpfen drei Drogenkartelle mit äußerster Brutalität um die Macht. Als Zeichen an die Konkurrenz hängen Unbekannte nun neun Tote an einer Autobahnbrücke auf. Zuvor wurden die Männer offenbar gefoltert.

In Zentralmexiko hat die Polizei die Leichen von zehn Männern entdeckt. Neun der Opfer hingen an einer Autobahnbrücke in der Ortschaft San Pedro Piedra Gorda, wie die Regierung des Bundesstaates Zacatecas mitteilte. Ein weiterer Toter lag demnach auf der Straße darunter. Die Provinzregierung verurteilte die Tat als ein "abscheuliches Verbrechen". Die Polizei suche nach den Verantwortlichen. Augenscheinlich wurden die Opfer vor ihrem Tod gefoltert. Ihre Leichen wurden zur Identifizierung zum gerichtsmedizinischen Dienst gebracht.

Wie die Zeitung "La Jornada" berichtet, wollen Augenzeugen im Morgengrauen eine große Gruppe bewaffneter Männer an der Brücke gesehen haben. Sie sollen die Opfer erschossen und anschließend dort aufgeknüpft haben. Zacatecas erlebt derzeit eine Welle der Gewalt. Erst vor wenigen Tagen waren ein Polizeichef und zwei Polizisten der Stadt Loreto entführt und später tot aufgefunden worden. Nach Medienangaben ringen in der Region das Sinaloa-Kartell, das Kartell Jalisco Nueva Generación und das Kartell Los Talibanes um die Kontrolle über die illegalen Geschäfte.

Die Gewalt in Mexiko explodierte, seit der Staat 2006 begann, das Militär im Drogenkrieg einzusetzen. Derzeit werden in dem Land, in dem rund 126 Millionen Menschen leben, nach jüngsten Zahlen im Schnitt fast 100 Morde am Tag registriert. Zudem gelten mehr als 90.000 Menschen als verschwunden. Die meisten Taten werden nie aufgeklärt. Die Verbrechen gehen zu einem großen Teil auf das Konto von Kartellen und Gangs, die in Drogenschmuggel, Schutzgelderpressung und Benzindiebstahl verwickelt sind. Viele unterhalten Beziehungen zu Politik und Sicherheitskräften.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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