Panorama

Zehn Millionen Dosen im Frühling Lieferung von J&J-Vakzin beginnt Mitte April

Das Gesundheitsministerium rechnet mit insgesamt fast 70 Millionen Impfdosen im zweiten Quartal.

Das Gesundheitsministerium rechnet mit insgesamt fast 70 Millionen Impfdosen im zweiten Quartal.

(Foto: Tobias Schwarz/AFP-POOL/dpa)

In Deutschland kann im Frühling auch der Impfstoff von Johnson & Johnson verimpft werden. So richtig in Fahrt kommt die Kampagne mit nur einer Spritze aber erst im Mai und Juni. Im Sommer reicht die Lieferung rein rechnerisch dann für jeden vierten Bürger.

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson wird am 19. April mit seinen Impfstoff-Lieferungen an europäische Staaten beginnen. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Damit verschiebt sich erste Lieferung offenbar um eine Woche. Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach die ersten Lieferungen laut Prognose des Unternehmens bereits in der Woche ab am 12. April erwartet würde. Konkret sollten dann 256.800 Dosen geliefert werden und  in der Woche vom 26. April weitere 444.000 Dosen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte bei einem Bürgerdialog am Wochenende von knapp 275.000 Dosen in der ersten Tranche gesprochen.

Im Mai sollen 2,3 Millionen Dosen folgen, im Juni 7,1 Millionen, sodass im zweiten Quartal 10,1 Millionen Dosen zusammenkommen sollen. Im dritten Quartal werden demnach 22 Millionen Dosen erwartet, im vierten Quartal dann noch 4,6 Millionen Dosen. Zur Ausweitung seiner Produktion hatte das US-Unternehmen in den vergangenen Monaten mehrere Kooperationsvereinbarungen mit europäischen Firmen getroffen, darunter mit der Dessauer Firma IDT Biologika. Auch mit Sanofi in Frankreich und Catalent in Italien arbeitet Johnson & Johnson zusammen.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson war am 11. März in der Europäischen Union zugelassen worden. Bei dem Präparat reicht eine Spritze, eine zweite Impfung ist nicht nötig. Bereits in Deutschland eingesetzt werden die Mittel von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca. Insgesamt erwartet die Bundesregierung laut Prognosen des Gesundheitsministeriums im zweiten Quartal zusammen damit fast 70 Millionen Impfdosen.

Hersteller liefert 400 Millionen Dosen nach Afrika

Unterdessen hat der US-Impfstoffhersteller die Lieferung von bis zu 400 Millionen Impfdosen in afrikanische Staaten angekündigt. "Niemand ist sicher, bevor nicht alle sicher sind, und wir setzen uns für einen gerechten, weltweiten Zugang zu Corona-Impfstoffen ein", erklärte Unternehmenschef Alex Gorsky. Die Verfügbarkeit vor Ort hänge auch von der jeweiligen Zulassung in den 55 Staaten der Afrikanischen Union ab.

Die ersten Lieferungen des Vakzins sollen im dritten Quartal dieses Jahres eintreffen, hieß es weiter. Das Tochterunternehmen Janssen Pharmaceutica hat demnach mit dem African Vaccine Acquisition Trust (Avat) die Lieferung von insgesamt 220 Millionen Dosen vereinbart. Avat könne zudem 180 weitere Dosen bestellen.

Nach Unternehmensangaben schützt das J&J-Vakzin auch gegen Mutanten des Coronavirus. Eine weltweite Studie mit fast 40.000 Teilnehmern hatte eine Wirksamkeit von 85,4 Prozent gegen schwere Verläufe gezeigt, die Wirksamkeit bei moderaten Verläufen lag bei gut 66 Prozent. Der Impfstoff muss im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten nicht so stark gekühlt werden, was Transport und Verteilung erleichtert.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/AFP

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