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Auto "wie eine Waffe" eingesetztLiverpool-Attentäter plädiert auf "nicht schuldig"

04.09.2025, 15:14 Uhr
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Im Mai feiert der FC Liverpool die gewonnene Meisterschaft mit Zehntausenden Menschen. Plötzlich rauscht ein ehemaliger Soldat mit seinem Ford in die Menschenmenge und verletzt 134 Menschen. Bald soll der Prozess beginnen. Die Schuld schreibt sich der 53-Jährige nicht zu.

Ein 53-jähriger Brite, der im Mai in Liverpool mit dem Auto in eine Menge aus Fußballfans gerast war, hat vor Gericht in 31 Anklagepunkten auf "nicht schuldig" plädiert. Der Angeklagte Paul Doyle nahm per Videoschalte aus dem Gefängnis an dem Gerichtstermin des Liverpool Crown Court teil. Ihm werden schwere Körperverletzung und versuchte schwere Körperverletzung in 29 Fällen sowie gefährliches Fahrverhalten und Unruhestiftung vorgeworfen.

Doyle, ein ehemaliger Soldat und Vater von drei Jugendlichen, war Ende Mai während der Meisterfeier des FC Liverpool mit seinem Ford Galaxy in die feiernde Menge der Fußballfans gefahren. Insgesamt 134 Menschen wurden verletzt, getötet wurde niemand. Unter den Verletzten waren auch sechs Kinder, davon zwei wenige Monate alte Babys. Die Polizei hatte Doyle kurz darauf festgenommen, ein terroristisches Motiv schlossen die Ermittler aus.

Die Meisterparade hatte Zehntausende Menschen in die Straßen Liverpools gelockt. Die Mannschaft war in einem offenen Bus durch die Stadt gefahren. Der Sender Sky News berichtete, das Team habe nur gut 20 Minuten vor dem Zwischenfall den Ort des Geschehens passiert. Szenen der Freude hätten sich in Horror verwandelt, sagte der britische Premierminister Keir Starmer damals in einer Stellungnahme.

Nach bisherigen Ermittlungen soll der Beschuldigte in eine für Rettungsfahrzeuge geöffnete Straße eingebogen und anschließend beschleunigt im Zickzack durch die Menge gefahren sein. Staatsanwalt Philip Astbury hatte bei einem früheren Gerichtstermin erklärt, Doyle sei "absichtlich" in die Menschenmenge gefahren und habe sein Auto "wie eine Waffe" eingesetzt. Der Prozess soll nach vorläufigen Angaben am 24. November beginnen und dürfte drei bis vier Wochen dauern.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/sid/AFP

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