Panorama

Schmuck unverkäuflich Louvre-Diebe gestehen ihre Tat teilweise

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Der dreiste Raubzug der Täter am 19. Oktober hatte international Schlagzeilen gemacht.

Der dreiste Raubzug der Täter am 19. Oktober hatte international Schlagzeilen gemacht.

(Foto: REUTERS/Abdul Saboor)

Vier Männer rücken am Louvre in Paris an, zwei gehen hinein und stehlen wertvolle Schmuckstücke. Nach ein paar Tagen werden Verdächtige festgenommen, die jetzt gestehen. Die Staatsanwaltschaft gibt die Hoffnung auf die Rückkehr der Juwelen nicht auf.

Die nach dem spektakulären Einbruch in den Pariser Louvre festgenommenen beiden Tatverdächtigen haben teilweise gestanden. Die 34 und 39 Jahre alten Männer sollen nun in Untersuchungshaft kommen, sagte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau. Beide seien wegen Diebstählen justizbekannt. Von der Beute fehle im Moment weiter jede Spur, sie hoffe aber, dass die erbeuteten Juwelen wieder in den Louvre zurückkehrten.

Wie die Staatsanwältin betonte, sei der Schmuck im geschätzten Wert von 88 Millionen Euro unverkäuflich. Noch sei es nicht zu spät, die Beute zurückzugeben, sagte Beccuau. Möglicherweise hörten ihr die noch nicht gefassten Täter ja zu. Gestützt auf Bilder der Videoüberwachung gingen die Ermittler von vier Tätern aus. Es sei aber gut möglich, dass es weitere Hintermänner gebe.

Der dreiste Raubzug der Täter am 19. Oktober hatte international Schlagzeilen gemacht. Die Maskierten hatten einen mit einer Hebebühne ausgestatteten Lkw neben dem Museum geparkt. Während zwei der Täter auf Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und von dort durch ein Fenster in das Museum.

Die Diebe flohen auf den Motorrollern mit acht kostbaren Schmuckstücken früherer Königinnen und Kaiserinnen - darunter mit Edelsteinen übersäte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen. Die mit Smaragden und Hunderten Diamanten verzierte Krone der Kaiserin Eugénie (1826-1920) gehörte ebenfalls zur Beute, wurde allerdings später in der Nähe des Louvre beschädigt gefunden - offenbar hatten die Täter sie bei der Flucht verloren.

In einer gemeinsamen Stellungnahme sprachen das französische Innen- und Kulturministerium von Schmuckstücken, die über ihren Marktwert hinaus "einen unschätzbaren kulturellen und historischen Wert" hätten.

Museumssicherheit landesweit auf Prüfstand

Bereits am 25. Oktober wurden zwei Männer festgenommen. Einer der Tatverdächtigen wurde laut Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle aufgehalten, der zweite Verdächtige wurde in der Region Paris festgenommen. Gegen sie wird wegen bandenmäßigen Diebstahls ermittelt.

Nach dem spektakulären Diebstahl im Pariser Louvre stellte Frankreich die Sicherheit der Museen im ganzen Land auf den Prüfstand. Innenminister Laurent Nuñez wies die Polizeichefs an, die Sicherheitsvorkehrungen rund um Museen und Kulturstätten zu überprüfen. Beim Louvre hatte es mehrfach Warnungen vor Sicherheitsproblemen gegeben.

Dass die Einbrecher derart einfach in den Louvre gelangen konnten, sorgte für Kopfschütteln und Verwunderung. Das Pariser Kulturministerium begegnete der Kritik und betonte, die Alarmanlagen am Außenfenster der Apollon-Galerie sowie an den beiden betroffenen Vitrinen hätten funktioniert. Außerdem hätten die Museumsmitarbeiter zum Zeitpunkt des Blitzeinbruchs sofort eingegriffen. Die fünf Beschäftigten hätten die Täter in die Flucht geschlagen, die einen Teil ihrer Ausrüstung zurückließen.

Noch ist offen, wo die Beute der Einbrecher geblieben ist. Experten befürchten, dass Komplizen der Räuber die Diamanten und Edelsteine aus den Schmuckstücken gelöst haben könnten, um sie einzeln zu verkaufen.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen