Nach Nachbarschaftsstreit Mann erschießt drei Menschen bei Augsburg
28.07.2023, 23:04 Uhr Artikel anhören
Der Tatort in Langweid am Lech. Noch ist unklar in welchem Verhältnis der Schütze zu den Opfern stand.
(Foto: IMAGO/kolbert-press)
In Bayern richtet ein Mann am Freitagabend ein Blutbad an: Erst erschießt er in einem Mehrfamilienhaus zwei Frauen und einen Mann, dann verletzt er zwei Menschen in einem weiteren Haus. Wenig später lässt er sich widerstandslos festnehmen.
In einem Mehrfamilienhaus in einem Dorf bei Augsburg hat ein Mann am Abend drei Menschen erschossen. Zwei weitere Personen verletzte er schwer. Der 64-Jährige sei nach der Tat im bayerischen Langweid festgenommen worden, teilte das Polizeipräsidium Schwaben Nord mit. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich Täter und Opfer kannten. "Bei dem Tatverdächtigen und den drei Getöteten handelt es sich um Nachbarn, die im gleichen Mehrfamilienhaus wohnten", teilt die Polizei in der Nacht mit. "Nach ersten Erkenntnissen ging der Tat ein Nachbarschaftsstreit voraus."
Gegen 19.15 Uhr tötete der Tatverdächtige der Polizei zufolge mit einer Schusswaffe drei Personen in einem Mehrfamilienhaus in der Schubertstraße, die in einer ruhigen Wohngegend liegt. Es handle sich um zwei Frauen im Alter von 49 und 72 Jahren und einen 52-jährigen Mann. Ob sie in einer der Wohnungen getötet wurden, bestätigte die Polizei nicht: "Wir sprechen nur davon, dass die drei Opfer im Mehrfamilienhaus getötet wurden und wollen nicht ins Detail gehen." Die "Augsburger Allgemeine" berichtet, der Mann sei in die Wohnung eingedrungen und habe dort um sich geschossen.
Anschließend habe er sich in ein weiteres Haus in der Hochvogelstraße begeben und dort eine 32-Jährige und einen 44-Jährigen mit einer Schusswaffe verletzt, so die Polizei weiter. Die beiden würden derzeit in einem Krankenhaus behandelt und sollen sich nicht in Lebensgefahr befinden. Hinweise auf weitere Tatorte hat die Polizei nicht. Laut Polizei kannten sich der mutmaßliche Täter und die beiden Verletzten ebenfalls. Wie genau, wurde nicht mitgeteilt.
Im Auto festgenommen
Die Polizei hatte die Fahndung nach dem Täter eingeleitet, nachdem sie wegen der Schüsse alarmiert worden war. Kurz darauf hielt sie den 64-Jährigen in seinem Auto in der Nähe des zweiten Tatorts an. "Er ließ sich ohne Widerstandshandlungen festnehmen", sagte ein Polizeisprecher. Laut der "Augsburger Allgemeinen" hatte er mindestens eine Schusswaffe bei sich. Der Mann stamme aus der Region, aber nicht aus dem Ort selbst, so die Polizei. In welcher Beziehung der mutmaßliche Täter und die Opfer zueinander standen, sei Gegenstand der Ermittlungen. Derzeit sei die Spurensicherung am Tatort.
Über die Hintergründe könne man noch nichts sagen, man wolle Spekulationen vermeiden, sagte der Sprecher. "Dafür haben wir einfach zu viele Opfer." Langweid am Lech befindet sich knapp 20 Autominuten von Augsburg entfernt und hat rund 7500 Einwohner.
Quelle: ntv.de, ino/dpa