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Spiel oder Mord? Mann in Koffer erstickt - Partnerin verurteilt

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Die Frau berichtete, dass die Beziehung von Gewalt geprägt war.

Die Frau berichtete, dass die Beziehung von Gewalt geprägt war.

(Foto: AP)

In einem aufsehenerregenden Fall kommt das Bezirksgericht in Orlando im US-Staat Florida zu einem Urteil. Eine Frau sperrt ihren Partner in einen Koffer. Am nächsten Morgen ist er tot. War es ein Spiel, Selbstverteidigung oder Absicht?

Eine Frau aus Florida ist zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden, weil sie ihren Freund in einen Koffer gesperrt und ihn ersticken lassen hatte. Bezirksrichter Michael Kraynick verurteilte die 47 Jahre alte Frau am Montag in Orlando wegen Totschlags. Die Geschworenen hatten sich zuvor nur 90 Minuten lang beraten, bevor sie ihr Urteil fällten.

Im Februar 2020 hatte sich die 47-Jährige nach eigenen Aussagen mit ihrem Partner betrunken und verstecken gespielt. Ihr Freund sei in einen Koffer geklettert und sie habe den Reißverschluss zugezogen. Der Polizei sagte sie, das Paar habe es lustig gefunden, dass ihr nur 47 Kilogramm schwerer Partner in den Koffer hineinpasste. Die Frau habe dann entschieden, schlafen zu gehen, in der Annahme, ihr Partner könne sich selbst befreien. Am nächsten Morgen war der Mann tot.

Ermittler fanden allerdings Videos auf dem Handy der Frau, in denen der 42-Jährige wiederholt schrie, dass er nicht atmen könne. Die Frau habe beschlossen, ihn trotzdem in dem Koffer eingeschlossen zu lassen, um ihn zu terrorisieren, erklärte Staatsanwalt William Jay in einer Gerichtsakte. "Dann schlug sie ihn mit einem Baseballschläger."

"Wollte nicht, dass das passiert"

Die 47-Jährige lehnte ein Angebot der Staatsanwaltschaft ab, das eine verringerte Gefängnisstrafe im Austausch für ein Schuldbekenntnis vorgesehen hätte. In ihrer eigenen Erklärung führte die Frau eine ganze Reihe von Misshandlungen durch ihren Partner auf.

Während des Prozesses sagte sie aus, dass frühere gewalttätige Vorfälle sie veranlasst hätten, ihren Partner als Bedrohung wahrzunehmen. Sie habe in Selbstverteidigung gehandelt, indem sie ihn in dem Koffer festhielt. "Ja, das ist es, was du tust, wenn du mich würgst", sagte die Frau laut dem Polizeibericht in einem der Handyvideos aus jener Nacht.

"Ich vergebe mir, dass ich mich in ein Monster verliebt habe", sagte sie vor der Urteilsverkündung. Sie habe nie aufgehört, ihren Partner zu lieben. "Ich wollte nicht, dass das passiert", sagte sie und bat die Angehörigen ihres Partners um Vergebung.

Quelle: ntv.de, sba/AP

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