"Muss schrecklich gewesen sein" Mann mit Schwert tötet 14-Jährigen in London
30.04.2024, 13:18 Uhr Artikel anhören
In London geht ein Mann auf mehrere Menschen los, ein 14-jähriger Junge wird getötet. Bei seiner Festnahme wird ein Schwert sichergestellt. Einen Terrorismus-Zusammenhang soll es nach ersten Ermittlungen nicht geben. Der Mann soll allein gehandelt haben.
Die Polizei in London hat einen 36 Jahre alten Mann festgenommen, der mit einem Schwert mehrere Menschen angegriffen und einen 14-jährigen Jungen getötet hat. Der Teenager sei mit Stichverletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, aber dort gestorben, sagte Chief Superintendent Stuart Bell von der Londoner Polizei. Zwei Polizisten hätten erhebliche Verletzungen erlitten und seien operiert worden. Sie seien aber vermutlich außer Lebensgefahr. Auch zwei weitere Menschen seien verletzt worden, aber nicht lebensgefährlich, sagte Bell.
Der Vorfall scheine keinen terroristischen Hintergrund zu haben, erklärte die Metropolitan Police. Der Rettungsdienst der britischen Hauptstadt teilte auf X mit, er habe fünf Menschen ins Krankenhaus eingeliefert. "Ein Mann mit einem Schwert wurde festgenommen", teilte die Polizei mit.
Sie wurde nach eigenen Angaben um kurz vor 7 Uhr darüber informiert, dass im Stadtteil Hainault im Osten Londons in der Nähe einer U-Bahn-Station "auf Menschen eingestochen" werde. Augenzeugen sagten demnach aus, der Mann habe Passanten und zwei Polizeibeamte attackiert. In Onlinediensten kursierende Fotos und Videos, die auch von britischen Medien weiterverbreitet wurden, zeigten einen Mann in schwarzer Hose und gelbem Kapuzenpullover, der mit einer Art Samurai-Schwert in der Hand vor Häusern herumläuft, während sich Polizeifahrzeuge nähern.
Bürgermeister "am Boden zerstört"
Zeugen berichteten, sie hätten den Mann "schreien" hören. "Wir warten auf Informationen über den Zustand der Verletzten", teilte die Polizei weiter mit. Nach weiteren Verdächtigen werde nicht gesucht, es sei nicht davon auszugehen, dass noch Gefahr in dem Stadtteil bestehe, sagte ein Polizeisprecher.
"Das muss ein schrecklicher Vorfall gewesen sein für die Betroffenen", teilte Deputy Assistant Commissioner Ade Adelekan mit. "Wir gehen nicht davon aus, dass eine andauernde Gefahr für die Allgemeinheit besteht. Wir suchen keine weiteren Verdächtigen. Der Vorfall scheint nicht mit Terrorismus in Verbindung zu stehen."
Londons Bürgermeister Sadiq Khan sagte, er sei wegen des Vorfalls "am Boden zerstört" und stehe mit der Polizeiführung in engem Kontakt. Khan würdigte den Einsatz der Polizeibeamten und Rettungsdienste, die "keine Gefahr gescheut haben, um andere zu schützen".
Der britische Premierminister Rishi Sunak hatte in der vergangenen Woche die hohe Zahl von mit Stichwaffen begangenen Straftaten in der Hauptstadt kritisiert. Laut der offiziellen Statistik stieg die Zahl im vergangenen Jahr um 20 Prozent auf 14.577.
Quelle: ntv.de, rog/dpa