Todesstrafe in AlabamaMann wegen Mord an Polizisten hingerichtet

Vor sechszehn Jahren wurden in der US-Stadt Birmingham drei Polizisten ermordet. Obwohl ein anderer Mann die Schuld auf sich nahm, wurde der Angeklagte Nathaniel Woods für die Tat zum Tode verurteilt. Nun vollstrecken die Behörden das Urteil.
Im US-Bundesstaat Alabama ist ein Häftling wegen dreifachen Mordes mit der Giftspritze hingerichtet worden. Der 44-jährige Nathaniel Woods wurde um 21.01 Uhr (Ortszeit) im Holman Gefängnis nahe der Kleinstadt Atmore offiziell für tot erklärt.
Woods wurde vor 15 Jahren wegen Mordes an drei Polizeibeamten zum Tode verurteilt, obwohl ein anderer Mann die Beamten erschoss. Die Polizisten hatten sich 2004 mit einem Haftbefehl einem Wohnhaus im Westen der Stadt Birmingham genähert. Dabei wurden sie von Woods Freund Kerry Spencer mit einem automatischen Gewehr erschossen, dessen Projektile die Schutzwesten der Beamten durchschlugen. Die drei Polizisten hatten in dem Stadtteil jahrelang Streife gefahren und waren der Bevölkerung gut bekannt.
Im Prozess wurde Woods vom Mitangeklagten Spencer entlastet. Dieser sagte aus, Woods sei unschuldig. In einem kürzlich an US-Medien verschickten Brief betonte Spencer, er sei sich dessen sicher, da er selbst derjenige sei, "der auf alle drei Polizisten geschossen und sie getötet hat". Auch Woods selbst beteuerte immer wieder seine Unschuld.
Die Staatsanwaltschaft argumentierte jedoch, der 44-Jährige habe zwar nicht selbst den Abzug betätigt, die Beamten allerdings in eine Falle gelockt. Daher sei er der Drahtzieher der Tat. Im Prozess hatten zwei Geschworene gegen die Todesstrafe von Woods gestimmt. Allerdings ist Alabama der einzige Bundesstaat, in dem Angeklagte auch ohne einstimmigen Jury-Beschluss hingerichtet werden können.
Vor der Hinrichtung hatte Reality-Star Kim Kardashian in mehreren Twitter-Posts die Entwicklungen in dem Fall dokumentiert. Die 38-Jährige schrieb unter anderem: "Nate wird für eine Tat sterben, die ein anderer Mann gestanden hat und zu der dieser sagte, Nate habe damit nichts zu tun." Gemeinsam mit 120.000 weiteren Menschen forderte sie in einem Brief an den Gouverneur von Alabama, Kay Ivey, die Begnadigung von Woods.
Nach der Hinrichtung schrieb Kardashian: "Ruhe in Frieden Nate Woods. Was dir (...) geschehen ist, ist ein großer Fehler und eine Tragödie." In diesem Jahr wurden in den USA bislang fünf Todesurteile vollstreckt. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 22.