Prozess um Gift in SüßigkeitenMarzipan-Erpresser legt Geständnis ab

Ein 38-Jähriger gesteht vor Gericht, die Handelskette Coop erpresst zu haben. Mit vergifteten Marzipanherzen und Bombendrohungen versetzte er im September 2016 mehrere Kieler Schulen in Angst und Schrecken. Dafür drohen ihm nun mehrere Jahre Haft.
Der sogenannte Marzipan-Erpresser hat vor Gericht zugegeben, vergiftete Marzipanherzen an Kieler Schulen ausgelegt zu haben. Es tue ihm leid, dass er Eltern und Kinder verunsichert habe, ließ der 38 Jahre alte Angeklagte über seinen Anwalt vor dem Landgericht erklären. Er habe niemandem schaden wollen.
Dem Mann wird versuchte räuberische Erpressung vorgeworfen. Er soll im September 2016 vier Kieler Schulen mit vergifteten Marzipanherzen und Bombendrohungen in Angst versetzt haben. Damit wollte er laut Anklage von der Handelskette Coop drei Millionen Euro erpressen, zahlbar in der digitalen Währung Bitcoins.
Die Prozessbeteiligten verständigten sich zu Beginn der Verhandlung auf einen sogenannten Deal. Für ein umfassendes Geständnis wird dem Angeklagten eine Strafe von maximal fünf Jahren in Aussicht gestellt. Sonst hätten ihm laut Strafgesetzbuch bis zu 15 Jahren Haft gedroht.
Der Mann war am 19. September in seiner Kieler Wohnung von einem Spezialkommando festgenommen worden. Er sitzt in Untersuchungshaft. Laut Anklage hatte er seit dem 8. September rund 20 Droh-Mails an Schulen verschickt.