Mitten im Verkehr in Schweden Mehr als 100 Meter Autobahn rutschen plötzlich weg
23.09.2023, 13:46 Uhr Artikel anhören
Rund ein Dutzend Autofahrer erwischt es mitten in der Fahrt: Plötzlich wird die Fahrbahn unter ihnen von einem Erdrutsch weggerissen. Die schwedische Polizei ermittelt, ob es einen Zusammenhang mit einer Baustelle in der Nähe des Unglücksortes gibt.
In Schweden sind mehr als hundert Meter einer mehrspurigen Schnellstraße weggebrochen. Von dem Vorfall in der Nähe der Kleinstadt Stennungsund bei Göteborg waren nach Polizeiangaben rund ein Dutzend Autos betroffen. Drei Menschen seien leicht verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden. Aufnahmen zeigten einen langen Riss durch die Gegend in der Nähe einer Tankstelle. Insgesamt handelte es sich um ein Gebiet von 700 mal 200 Metern.
Bei einem Schnellrestaurant brachen Teile des Daches zusammen. Es gebe nach wie vor kein klares Bild davon, was passiert sei und wie es dazu kommen konnte, teilte die Polizei mit. Nach Angaben der Gemeinde Stenungsund ereignete sich der Erdrutsch in der Nacht zum Samstag gegen 1.20 Uhr.
Spezialkräfte und Suchhunde durchsuchten nach Angaben schwedischer Medien das betroffene Gebiet, um sicherzustellen, dass sich keine Menschen in den Erdmassen befanden. Die Polizei leitete Ermittlungen zu den Arbeiten auf einer Baustelle in dem Gebiet ein. Dort seien Sprengungen vorgenommen worden. Ob es eine Verbindung zu dem Erdrutsch gebe, sei noch unklar. Frühere Erdrutsche in Schweden hatten häufig mit kräftigem Niederschlag und auch mit der dortigen Bodenbeschaffenheit zu tun.
Die E6 wurde in beide Richtungen gesperrt. Sie führt in Skandinavien über Tausende Kilometer vom hohen Norden über weite Teile Norwegens bis zur südschwedischen Hafenstadt Trelleborg, von wo aus auch Ostsee-Fähren nach Rostock und Travemünde übersetzen. Stenungsund liegt knapp 40 Kilometer nördlich von Göteborg.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa/AFP