LKW bleiben im Schnee stecken Mehrere Autobahnen blockiert - Autofahrer übernachten in der Kälte
18.01.2024, 01:05 Uhr Artikel anhören
Das Winterwetter sorgt in Hessen und Rheinland-Pfalz für Verkehrschaos. Nicht nur werden viele Flüge am Frankfurter Flughafen annulliert. Auf mehreren Autobahnen bilden sich wegen liegen gebliebener LKW lange Staus. Zudem gibt es Unfälle.
Weil LKW auf der schneebedeckten Fahrbahn stecken geblieben sind, geht auf den Autobahnen A4, A5 und A7 in Osthessen nichts mehr. Es bildeten sich kilometerlange Staus, viele Autofahrer saßen in der Nacht fest.
Zusätzlich zu Räumfahrzeugen der Straßenmeisterei seien Betreuungsfahrzeuge des Roten Kreuzes im Einsatz, um die Autofahrer in der Kälte mit Decken und heißen Getränken zu versorgen, teilte ein Polizeisprecher mit. Eine genaue Auflistung der gesperrten Bereiche sei wegen des großen Einsatzes am Mittwochabend nicht mehr möglich.
Demnach blockierten vor allem mehrere LKW die Fahrstreifen, weil sie aufgrund der winterlichen Verhältnisse entweder keine Steigungen mehr hochfahren konnten oder teilweise quer über die Fahrbahn gerutscht seien. Das mache es umso schwerer, die Blockaden aufzulösen. Breite Streufahrzeuge kämen teils nicht mehr an den Lastwagen vorbei.
Hinter den LKW bildeten sich kilometerlange Staus, hieß es. Auch Kräfte des Technischen Hilfswerks und von Abschleppdiensten wurden angefordert, um die LKW anzuschieben oder abzuschleppen. Auch für diese sei es aber schwer, überhaupt zu den betreffenden Stellen zu gelangen, da sich durch den Schnee nur schwer Rettungsgassen bilden ließen.
Kein Busverkehr in Köln
Auch in Rheinland-Pfalz blieben Fahrzeuge wegen Schnees und Glätte hängen. Auf der A3 im Norden des Bundeslandes standen etwa 2000 Menschen nach einer ersten Polizeischätzung in kilometerlangen Staus. Besonders zwischen den Anschlussstellen Bad Honnef/Linz und Neustadt/Wied kam der Verkehr laut Polizei in beiden Fahrtrichtungen zum Erliegen.
Wegen des anhaltenden Winterwetters fahren derweil die Busse der Kölner Verkehrs-Betriebe auch an diesem Donnerstag nicht. Die Wetterbedingungen ließen einen sicheren Betrieb noch nicht zu, teilte ein Sprecher mit. Auch bei der Stadtbahn müsse man mit Verspätungen rechnen. Auch in Bonn war der Busbetrieb am Mittwoch vorerst eingestellt worden. Ob die Busse am Donnerstag wieder fahren würden, sollte am Morgen neu bewertet werden, teilten die zuständigen Stadtwerke Bonn mit.
Viele Flüge annuliert
Zahlreiche Unfälle gab es in der Nacht durch die anhaltende Glätte. Bei einer Karambolage von fünf Fahrzeugen auf der glatten A44 etwa wurden sechs Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. Wie die Polizei mitteilte, fuhren nacheinander mehrere PKW und Lastwagen aufeinander, weil Fahrzeuge ins Schleudern gerieten oder nicht mehr rechtzeitig bremsen konnten. Der Sachschaden wurde auf etwa 120.000 Euro geschätzt.
Wegen der anhaltenden Glättegefahr in Hessen wurden derweil am Frankfurter Flughafen auch für Donnerstag viele Flüge annulliert. Das zeigte ein Blick auf die Ankunfts- und Abflug-Tafeln auf der Internetseite des Airports. "Fluggäste werden gebeten, ihren Flugstatus vor Anreise an den Flughafen auf den Internetseiten der Fluggesellschaften zu prüfen und ausreichend Zeit für die Anreise einzuplanen", hieß es auf der Seite. "Sollte Ihr Flug gestrichen sein, kommen Sie bitte nicht an den Flughafen."
Wegen Eisregens waren Flugzeugstarts am größten deutschen Airport am Mittwochmittag vorübergehend ausgesetzt worden. Fraport hatte dies damit begründet, dass die Maschinen wegen anhaltenden Eisregens vor dem Start nicht mehr sicher enteist werden könnten. Seit Mittwochnachmittag konnten wieder einzelne Maschinen abheben.
Wegen der Witterungsbedingungen ist auch am Donnerstag wie bereits am Mittwoch in einigen Landkreisen mit Schulausfällen zu rechnen.
Quelle: ntv.de, mli/dpa