Corona-Tests an Flughäfen Mehrere Passagiere aus Großbritannien infiziert
21.12.2020, 14:49 Uhr
Seit Mitternacht ist der Flugverkehr zwischen Großbritannien und Deutschland untersagt. Diejenigen Passagiere, die es zuvor noch von der Insel in die Bundesrepublik geschafft haben, müssen sich teilweise testen lassen und an den Flughäfen ausharren. Bei mehreren fällt ein Corona-Test positiv aus.
Auf den zuletzt in Deutschland gelandeten Passagierflügen aus Großbritannien sind nach Medienberichten bisher ein Dutzend mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierte Passagiere identifiziert worden. Die Personen waren demnach an Bord verschiedener Flieger, die am Sonntag in Berlin, Stuttgart, Hannover und Dortmund landeten. Insgesamt dürften es noch mehr sein.
So wurden am Hamburger Flughafen unter den eingereisten Passagieren sieben Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. "In Hamburg sind am Sonntag noch drei Flüge aus Großbritannien angekommen. In diesen drei waren insgesamt sieben Personen, die bei den Schnelltests positiv getestet wurden, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei der dpa. Ob es sich bei dem Virus um die möglicherweise ansteckendere Variante aus Großbritannien handelt, konnte sie nicht sagen.
Die Tests waren nicht verpflichtend, hieß es weiter. Einige der Passagiere hätten auch bereits negative Corona-Tests dabei gehabt. Den übrigen sei ein Schnelltest angeboten worden. "Dafür ist eine Art Mini-Teststrecke eingerichtet worden." Wie viele Fluggäste das Angebot genutzt haben, konnte die Sprecherin nicht sagen.
Wegen der mutierten Variante des Coronavirus ist die Einreise von Flugpassagieren aus Großbritannien an mehreren deutschen Flughäfen am Sonntagabend zunächst gestoppt worden. Ab Mitternacht untersagte Deutschland ohnehin Flüge aus dem Vereinigten Königreich. Auf dem Hamburger Flughafen musste keiner der Passagiere nach dem Test über Nacht auf dem Gelände bleiben, wie eine Flughafensprecherin am Morgen sagte. "Es hat hier keiner ausharren oder übernachten müssen."
Dutzende Passagiere stranden zunächst in Transitbereichen
An anderen Flughäfen wurden die Passagiere dagegen isoliert: Sie mussten auf Feldbetten übernachten und müssen sich Corona-Tests unterziehen. Wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte, warteten am Vormittag etwa am Frankfurter Airport noch 87 Personen im Transitbereich darauf, getestet zu werden und weitere rund 70 bereits getestete Menschen auf ihr Ergebnis. Nach einem Bericht des "Spiegel" wurden bislang mindestens vier der Passagiere in Frankfurt positiv getestet.
Nach einem Zwangsaufenthalt auf dem Flughafen Hannover für 62 Passagiere aus Großbritannien stellte sich ein Fluggast als Covid-19-positiv heraus. Weitere Labortests sollten nun klären, ob der Passagier sich mit der neuen, besonders ansteckenden Variante des Coronavirus infiziert habe, teilte die Region Hannover mit. Der betroffene Fluggast und die Begleitpersonen würden nun in einem Quarantäne-Transport zu ihrem Zielort gebracht. Dort müssten sie "separiert" werden.
Am Berliner Flughafen BER hingen am Vormittag noch 77 Passagiere fest, die vor Mitternacht mit vier Maschinen aus Großbritannien gelandet waren, teilte die Bundespolizei mit. Die mehrheitlich polnischen Fluggäste konnten demnach bei der Einreise keinen negativen Test vorweisen und warteten im Transitbereich auf einen Corona-Test. Die Personen hätten die Nacht auf Feldbetten verbracht und würden versorgt, sagt eine Sprecherin der Bundespolizei. Andere Passagiere mit deutscher Staatsbürgerschaft, einem Wohnsitz in Deutschland oder einem negativem Testergebnis durften einreisen.
Quelle: ntv.de, fzö/rts/dpa