Hauseinsturz in Düsseldorf Mindestens ein Mensch stirbt unter Trümmern
28.07.2020, 07:58 Uhr
Rettungskräfte befürchten neben einem Toten noch einen weiteren Verschütteten unter den Trümmern eines eingestürzten Hinterhauses in Düsseldorf.
(Foto: picture alliance/dpa)
In Düsseldorf stürzt am Montag ein Hinterhaus zum Teil ein. Während einer aufwendigen Suche finden die Einsatzkräfte einen Toten. Wegen Einsturzgefahr und zum Schutz eines zweiten Vermissten, kann die Leiche des Mannes derzeit noch nicht geborgen werden.
Nach dem teilweisen Einsturz eines Wohngebäudes in Düsseldorf haben Rettungskräfte einen der beiden vermissten Arbeiter tot aufgefunden. Die Leiche des Mannes liege unter den Trümmern an der Unglücksstelle, teilte die Feuerwehr am Dienstagvormittag mit. Eine direkte Bergung des Leichnams sei derzeit nicht möglich, weil weiter Einsturzgefahr bestehe und die Einsatzleitung zum Schutz eines zweiten Vermissten äußerst umsichtig vorgehen wolle.
Die ganze Nacht über sei nach Zugangsmöglichkeiten gesucht worden, hatte Feuerwehrsprecher Stefan Gobbin am frühen Dienstagmorgen gesagt. Erste Bauteile seien nach früheren Angaben bereits in der Nacht beiseite geräumt worden. Das mehrstöckige, leerstehende Haus wurde kernsaniert, als das Unglück am Montag in der Mittagszeit geschah. Zunächst waren die Einsatzkräfte von einem Vermissten - einem 39-Jährigen - ausgegangen, der unter dem riesigen Schuttberg vermutet wurde. Am Abend kam die Befürchtung dazu, dass ein weiterer Bauarbeiter verschüttet sein könnte.
Neben den Vermissten hätten zehn Männer in dem Gebäude gearbeitet, so der Feuerwehrsprecher. Einer sei wegen eines internistischen Notfalls in ein Krankenhaus gebracht worden, neun wurden zunächst vor Ort von den Einsatzkräften betreut. Von ihnen wurde keiner körperlich verletzt.
Warum ein Teil des Hinterhauses des Wohngebäudes - das nur einige Gehminuten von der Königsallee entfernt ist - einstürzte, sei noch "total offen", sagte Gobbin am Montag. Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf.
"Als würde ein LKW immer näher kommen"
Ein Elektriker, der im Keller des Vorderhauses gearbeitet hatte, berichtet der Deutschen Presse-Agentur vom Moment des Einsturzes: "Es hat sich angefühlt, als würde ein Lkw immer näher kommen. Es wurde lauter und lauter." Durch den Staub sei er aus dem Gebäude gesprintet. "Überall waren Trümmer", sagte er. Es nach draußen geschafft zu haben, bezeichnete er als "riesiges Glück".
Die Fassade des Vorderhauses war zumindest äußerlich nicht beschädigt. Durch das Tor zum Hinterhof waren am Montag Trümmerteile und ein eingestürztes Baugerüst zu sehen. Der Blick von einem benachbarten Parkhaus zeigte: Rund die Hälfte des Hinterhauses ist eingestürzt, der Schutt am Einsturzort türmt sich meterhoch. Die Stadtwerke trennten das gesamte Gebäude von der Energiezufuhr. Vorsichtshalber räumten die Einsatzkräfte am Montag angrenzende Gebäude. Davon waren zunächst 40 Menschen betroffen, von denen 31 von der Stadt in anderen Wohnungen untergebracht wurden.
Quelle: ntv.de, ter/dpa