Panorama

Tödlicher Vorfall bei Magdeburg Mit Messer bedroht: Polizei erschießt Afghanen

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Kriminaltechniker sichern Spuren am Mehrfamilienhaus.

Kriminaltechniker sichern Spuren am Mehrfamilienhaus.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Ausgangssituation ist noch offen, aber die Polizei muss wegen einer Bedrohung in Schönebeck bei Magdeburg anrücken. Ein Afghane soll einen Deutschen mit einem Messer bedroht haben. Auf Ansprache der Polizei und Warnschüsse reagiert er nicht. Dann trifft ihn eine Polizeikugel.

Bei einem Polizeieinsatz in Schönebeck in Sachsen-Anhalt ist ein Mann von der Polizei angeschossen worden und anschließend im Krankenhaus gestorben. Wie die Polizeiinspektion Magdeburg mitteilte, kam es am frühen Morgen gegen 4.30 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in der Stadt im Salzlandkreis zunächst zu einer Auseinandersetzung und dann zu einem Polizeieinsatz. Ein 26 Jahre alter Afghane soll einen 26 Jahre alten Deutschen bedroht haben. Das Motiv ist noch unklar, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Da der Afghane auch die hinzugezogenen Polizisten mit einem Messer bedroht habe, sei eine Spezialeinheit des Landeskriminalamtes alarmiert worden. Laut "Volksstimme" hatten die SEK-Kräfte gegen 4.50 Uhr drei Warnschüsse abgegeben.

In der Folge sei dann eine "Schussabgabe auf den Tatverdächtigen" erfolgt, teilte ein Polizeisprecher mit. Der Mann sei im Krankenhaus gestorben. Die Ermittlungen zu den genauen Umständen dauerten an.

Der Afghane war laut dem Ausländerzentralregister am 1. November 2022 nach Deutschland eingereist, wie das Innenministerium auf Nachfrage mitteilte. Er habe zuletzt in Schönebeck gewohnt. "Der Tatverdächtige ist nach gegenwärtigem Kenntnisstand über die illegale Einreise hinaus polizeilich nicht in Erscheinung getreten", so eine Ministeriumssprecherin.

Die Dienstwaffe, aus der der Schuss abgegeben wurde, wurde laut "Bild"-Zeitung konfisziert. Sie wird jetzt untersucht. Der Polizeisprecher bestätigt: "Die Staatsanwaltschaft ermittelt die genauen Hintergründe des Schusswaffengebrauchs."

Polizei in Sachsen-Anhalt schießt selten

Die Polizei in Sachsen-Anhalt schießt äußerst selten auf Personen. Die Statistik zeigt, dass im vergangenen Jahr Beamte 13 Mal zur Schusswaffe gegen Personen griffen, wie das Innenministerium auf Nachfrage mitteilte. In elf Fällen nahmen die Beamten eine entschlossene Schießstellung ein, weil ihr Gegenüber etwa Messer, Äxte, Armbrüste oder schusswaffenähnliche Gegenstände dabei hatte - geschossen wurde dabei aber nicht.

Nur am 14. Juni 2024 gaben Einsatzkräfte des Polizeireviers Börde drei Schüsse auf einen mit einem Messer bewaffneten Tatverdächtigen ab - statistisch waren das zwei Fälle von Schusswaffengebrauch. Der Mann, der durch die Polizeischüsse starb, hatte zuvor vier Menschen angegriffen, einen davon tödlich. Wenn Polizeibeamtinnen und -beamte zur Schusswaffe greifen, dann in aller Regel zum Töten gefährlicher, kranker oder verletzter Tiere - 2024 war das 512 Mal der Fall.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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