Panorama

Achtjähriger bei Güstrow getötet Mordfall Fabian: Verdächtige Frau verhaftet

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Knapp vier Wochen nach dem gewaltsamen Tod des achtjährigen Fabian aus Güstrow nimmt der Fall eine dramatische Wende. Am Morgen durchsuchen über hundert Polizeikräfte mehrere Objekte in der Region. Nun melden die Ermittler einen Fahndungserfolg.

Im Fall des getöteten achtjährigen Fabian aus Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern ist eine Frau als dringend tatverdächtig festgenommen worden. Es sei ein Haftbefehl wegen Mordverdachts vollstreckt worden, sagte der Rostocker Oberstaatsanwalt Harald Nowack vor Journalisten. Die Frau stehe im Verdacht, den Jungen umgebracht zu haben. Der Tatverdacht ergibt sich den Ermittlern zufolge aus einer Zusammenschau der bisher ermittelten Indizien.

Nähere Details wollte Nowak nicht nennen. Auch zur Identität der Frau äußerte sich Nowack nicht. Er begründete dies unter anderem damit, dass bis zu einer Verurteilung die Unschuldsvermutung gelte. Außerdem sei bei weiteren Details eine schnelle Identifizierung der in einer eher ländlichen Umgebung lebenden Tatverdächtigen möglich.

Der Festnahme waren stundenlange Durchsuchungen in der Gemeinde Reimershagen nahe Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern vorausgegangen. Neben mehreren Gegenständen seien drei Fahrzeuge beschlagnahmt worden. Auf einem Foto war zu sehen, wie ein Auto auf einen Abschleppwagen geladen wurde. Es werde zur kriminaltechnischen Untersuchung gebracht, sagte eine Polizeisprecherin. Es soll sich nach Informationen von ntv um das Auto der Ex-Freundin des Vaters handeln.

Auch trugen Ermittler Sportschuhe in Plastiktüten aus einem Wohnhaus in Reimershagen. Rund 120 Kräfte waren den Angaben zufolge bei den zehn Stunden währenden Durchsuchungen an verschiedenen Objekten im Einsatz, darunter Beamte von Landeskriminalamt und Bereitschaftspolizei. Dabei habe es sich um Objekte mehrerer Personen in Reimershagen im Landkreis Rostock sowie um ein Objekt im benachbarten Rum Kogel gehandelt, sagte eine Polizeisprecherin.

Festnahme keine Folge der TV-Sendung

Nach der Festnahme der tatverdächtigen Frau betonte die Staatsanwaltschaft , dass dies keine Folge der Ausstrahlung des Falls in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" gewesen sei. "Die Durchsuchungsmaßnahmen und auch die Festnahme heute hatten nicht mit der Sendung gestern zu tun", sagte Oberstaatsanwalt Nowack. Nach der Sendung gingen demnach 33 Hinweise ein, deren Wertigkeit noch geprüft werde.

Die Polizei hatte sich zuvor am Mittwochabend über die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" an die Öffentlichkeit gewandt. Die Durchsuchungen begannen wenige Stunden nach der Ausstrahlung.

Der achtjährige Fabian hatte am 10. Oktober sein Elternhaus verlassen, ohne wie mit der Mutter verabredet zurückzukehren. Am Tag seines Verschwindens soll er den Ermittlungen zufolge ermordet worden sein. Der Täter oder die Täterin soll außerdem versucht haben, den Leichnam des Kindes zu verbrennen, um so Spuren zu verschleiern. Vier Tage nach dem Verschwinden wurde der Leichnam des Jungen an einem Tümpel in Klein Upahl in einem Waldstück entdeckt, zehn Kilometer südwestlich von Güstrow. Gemeldet hatte die Entdeckung die Ex-Freundin des Vaters.

Quelle: ntv.de, gut/AFP/dpa

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