Unter Wäscheberg versteckt Mutmaßlicher Todesschütze von Texas gefasst
03.05.2023, 07:10 Uhr Artikel anhören
Die texanische Kleinstadt Cleveland steht unter Schock: Nachbarn trauern um die erschossenen Menschen.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Wegen eines Nachbarschaftsstreits erschießt ein Mann in Texas fünf Menschen, darunter ein Kind. Laut Polizei tötet er seine Opfer "fast schon im Stil einer Hinrichtung". Mit Hochdruck fahnden die Beamten nach dem mutmaßlichen Täter. Ein telefonischer Hinweis führt sie nun zu ihm.
Der nach dem Tod von fünf Menschen im US-Bundesstaat Texas gesuchte mutmaßliche Schütze ist nach mehrtägiger Flucht gefasst worden. Der dringend tatverdächtige Mexikaner sei am Dienstagabend in Montgomery County festgenommen worden, teilte das Büro des örtlichen Sheriffs mit. An der viertägigen Großfahndung nach dem Mann in der Umgebung der Millionenmetropole Houston waren mehrere Hundert Polizisten, Reiterstaffeln und Spürhunde beteiligt gewesen.
FBI-Agent Jimmy Paul zufolge führte ein telefonischer Hinweis die Sicherheitskräfte schließlich zu dem mutmaßlichen Täter, der am Dienstag gegen 18.45 Uhr Ortszeit (1.45 Uhr MESZ) nördlich der Großstadt Houston gefasst worden sei. Sheriff Greg Capers zufolge hatte sich der Mann in einem Kleiderschrank unter der Wäsche versteckt. Die Überlebenden des Massakers könnten nun "ruhig schlafen".
Der mutmaßliche Täter hatte am späten Freitagabend in einem Wohnhaus der Kleinstadt Cleveland mehrere Nachbarn erschossen. Zuvor hatten sie ihn aufgefordert, nicht mehr in seinem Vorgarten herumzuschießen, damit ein Baby schlafen kann. Die Bitte lehnte der angetrunkene Mann ab - stattdessen tauchte er mit dem Gewehr vor der Haustür der Nachbarn auf und richtete ein regelrechtes Massaker an.
"Fast schon im Stil einer Hinrichtung"
Laut Polizei tötete er seine Opfer "fast schon im Stil einer Hinrichtung" - mit Schüssen in Kopf oder Nacken aus geringer Entfernung. Unter den Opfern waren ein Kind und zwei Frauen, die anscheinend mit ihren Körpern zwei Kinder vor den Schüssen abgeschirmt hatten.
Insgesamt hielten sich laut Polizei zehn Menschen in dem Haus auf, fünf von ihnen überlebten unverletzt. Die fünf Todesopfer stammen aus Honduras und waren Medienberichten zufolge erst wenige Tage zuvor aus Houston ins rund 70 Kilometer entfernte Cleveland gezogen.
Die Waffengesetze im konservativ geprägten Bundesstaat Texas sind selbst für amerikanische Verhältnisse besonders lax. Trotz unzähliger Bluttaten pocht die in den USA ausgesprochen mächtige Waffenlobby auf das Recht zur Selbstbewaffnung und weiß dabei vor allem die Republikaner im Kongress auf ihrer Seite: Eine substanzielle Verschärfung der Waffengesetze in den USA wird seit Langem von ihnen blockiert. Jährlich sterben in den Vereinigten Staaten Zehntausende Menschen durch Waffengewalt.
Quelle: ntv.de, hny/dpa