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Neugeborenes überlebt knappMutter nach Aussetzen ihres Babys verurteilt

21.07.2020, 12:24 Uhr
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Daniela R. hatte ihr Neugeborenes verletzt und nackt auf einer Wiese ausgesetzt. (Foto: picture alliance/dpa)

Im Juli 2019 setzt eine junge Frau ihren neugeborenen Sohn nachts auf einer Wiese aus. Als ein Anwohner das Baby findet, ist sein Zustand äußerst schlecht. Ein Gericht verurteilt die 32-jährige Mutter jetzt zu einer Haftstrafe.

Wegen versuchten Totschlags an ihrem neugeborenen Baby ist eine Mutter vom Landgericht Augsburg zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Die 32-jährige Daniela R. muss sechs Jahre und drei Monate in Haft. Die geistig zurückgebliebene Frau hatte zugegeben, ihren Sohn nach der Entbindung in ihrem Elternhaus im Juli 2019 nachts unversorgt auf einer nahen Wiese in Blindheim nordwestlich von Augsburg ausgesetzt zu haben. Dort fand ein Anwohner den wimmernden Jungen nach 34 Stunden in einem lebensbedrohlichen Zustand. Der kleine Junge hatte unter anderem einen Sonnenbrand, war unterkühlt und ausgetrocknet.

Das Baby wurde von einem Rettungshubschrauber ins Augsburger Universitätsklinikum gebracht. Dort kämpften die Mitarbeiter noch tagelang um das Leben des Kindes, das auch noch eine Blutvergiftung erlitt und drei abgestorbene Zehen amputiert bekam. Letztlich überlebte der Säugling und kam später zu einer Pflegefamilie.

Die Vorsitzende Richterin machte am Dienstag beim Urteil klar, dass die Angeklagte ihren Sohn auf alle Fälle habe umbringen wollen. Vor dem Aussetzen habe sie noch mit einer Schere auf den Kopf des Neugeborenen eingestochen.

Die Strafkammer folgte mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Wegen einer vom psychiatrischen Gutachter bescheinigten eingeschränkten Schuldfähigkeit wegen ihrer geistigen Entwicklung bekam die Frau keine höhere Strafe. Die Verteidigerin hatte eine höchstens dreijährige Haftstrafe verlangt und will nun mit Daniela R. besprechen, ob diese das Urteil annimmt.

Quelle: ntv.de, nan/dpa

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