Panorama

Bei 235 Euro einig Mutter verkauft ihr Baby bei Facebook

Um die Kosten für die Geburt zu decken, bietet eine Prostituierte ihr neugeborenes Baby zum Kauf an. Eine 18-Jährige ist an dem Deal interessiert - sie will ihrem Ex-Freund ein gemeinsames Baby vortäuschen. Doch es kommt anders.

Es ist ein Fall für den Kinderschutz: Wegen Verdachts des Menschenhandels geraten zwei Frauen in Bolivien ins Visier der Behörden. Wie Rosy Valencia vom Jugendamt der Stadt Santa Cruz im Südosten des Landes berichtete, hatte eine Frau ihr Baby auf Facebook zum Verkauf angeboten. Sie wurde ebenso festgenommen wie die Käuferin, die auf der Online-Plattform eine "Annonce" aufgegeben habe. Der Baby-Deal sollte für gerade mal 235 Euro über die Bühne gehen.

Den Angaben zufolge handelte es sich bei der Abnehmerin um eine 18-Jährige, die sich an ihrem Ex-Freund rächen wollte. Sie habe das sechs Wochen alte Mädchen einem jungen Mann präsentiert, der ihr den Laufpass gegeben habe. Ihm habe die Frau dann gesagt, dass es sich um ihr gemeinsames Baby handele.

Der Mann alarmierte die Polizei, wie Valencia der bolivianischen Website "Ultimahora" berichtete. Am Donnerstag legte die Polizei als Beweis für den Deal die nicht länger aktive Facebook-Seite der Käuferin vor, auf der das Gesuch gepostet wurde.

Menschenhandel blüht

Als Verkäuferin des Babys wurde eine 32 Jahre alte Prostituierte genannt, die die Identität des Kindsvaters nicht kenne. Mit dem Geld habe sie die Kosten für die Geburt hereinholen wollen, erklärten Behördenvertreter.

Rund 60 Prozent der bolivianischen Bevölkerung leben in Armut. Trotz reicher Bodenschätze ist das Land eines der ärmsten Lateinamerikas. Jeden Monat werden in Bolivien laut Kindernothilfe Dutzende Kinder und Jugendliche Opfer von Menschenhandel. Zwischen 2012 und Juli diesen Jahres verzeichneten die Behörden 1340 Beschwerden über Menschenhandel in Bolivien, aber es gab nur dreißig Verurteilungen.

Ein ähnlicher Fall wie jetzt in Bolivien ereignete sich im Juli im nordwestenglischen Manchester. Dort schnappte die Polizei einen vermeintlichen Menschenhändler, als ein Zeuge die Beamten alarmierten, nachdem ihm ein Mann angeboten hatte, ihm seinen dreimonatigen Säugling zu verkaufen.

Quelle: ntv.de, dsi

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