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"Jedes Land" um Hilfe gebeten Myanmar meldet 144 Tote und 732 Verletzte durch Erdbeben

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Das Erdbeben hatte eine Stärke von 7,7.

Das Erdbeben hatte eine Stärke von 7,7.

(Foto: IMAGO/Xinhua)

Das heftige Erdbeben in Myanmar und den angrenzenden Ländern sorgt für Hunderte Opfer. Aus der Gegend des Epizentrums wird bereits eine dreistellige Anzahl an Toten gemeldet. In Bangkok werden nur wenige Menschen tot aus den Trümmern geborgen.

Bei dem schweren Erdbeben in Myanmar sind nach vorläufigen Regierungsangaben 144 Todesopfer sowie 732 Verletzte gezählt worden, sagte Min Aung Hlaing. Der Chef der Militärregierung des Landes rechnet mit einem weiteren Anstieg der Opferzahl.

Angesichts des Ausmaßes der Zerstörung rief er "jedes Land, jede Organisation" auf, den Opfern zu helfen. Bereits vor der Rede hatte er in einem ungewöhnlichen Schritt einen internationalen Hilfsappell gestartet. Die EU und die Bundesregierung erklärten sich bereits grundsätzlich bereit dazu. Der Malteser Hilfsdienst stellt 250.000 Euro bereit, Caritas International 100.000 Euro. "Die Not ist gewaltig", erklärte ihr Leiter Oliver Müller. Auch die WHO ist bereit zu helfen und steht in den Startlöchern.

Bangkoks Gouverneur Chadchart Sittipunt warnte vor möglichen Nachbeben, rief aber zur Ruhe auf. Die Lage sei weitgehend unter Kontrolle. Die Militärregierung von Myanmar erklärte: "Der Staat wird die Lage schnell prüfen und Rettungsmaßnahmen sowie humanitäre Hilfe leisten."

Die Kommunikation mit einigen besonders schwer getroffenen Gebieten sei schwierig, unter anderem wegen der von der Militärregierung auferlegten Internetbeschränkungen. In der Gegend der ehemaligen königlichen Hauptstadt Mandalay gebe es wahrscheinlich noch mehr Tote. Einige Kliniken sind aufgrund der großen Anzahl an Opfern überlastet.

Rotes Kreuz: "Machen uns Sorgen um Dämme"

Das Beben hatte sich mittags (Ortszeit) ereignet und eine Stärke von 7,7 erreicht, teilte die US-Bebenwarte USGS mit. Es habe zudem ein starkes Nachbeben gegeben. Auch in Thailand richtete es schwere Schäden an; aus dem Nachbarland wurden acht Tote sowie Hunderte Verletzte gemeldet.

In Bangkok stürzte der Rohbau eines mehr als 30 Stockwerke hohen Gebäudes nach den Erschütterungen ein. Videos im Internet zeigten, wie Arbeiter vor dem einstürzenden Hochhaus davonliefen. Thailands Institut für Notfallmedizin meldete neben den 8 Toten über 60 Verletzte. Es werden jedoch auch Stunden nach dem Beben noch 90 bis 110 Arbeiter vermisst.

Das Epizentrum lag den Angaben zufolge 17,2 Kilometer von der Millionenstadt Mandalay im Zentrum Myanmars entfernt. Die Erschütterungen seien bis in die südwestchinesische Provinz Yunnan zu spüren gewesen, meldete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Das Beben hat die Infrastruktur Myanmars stark in Mitleidenschaft gezogen. "Die öffentliche Infrastruktur wurde beschädigt, darunter Straßen, Brücken und öffentliche Gebäude. Wir machen uns derzeit Sorgen um die großen Dämme", sagte Marie Manrique, Programmkoordinatorin des Internationalen Roten Kreuzes.

Zum Vergleich: Die schweren Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze im Februar 2023 hatten eine Stärke von bis zu 7,9. Damals kamen mehr als 50.000 Menschen ums Leben. Das Beben in Tibet im Januar hatte eine Stärke von 6,8.

Quelle: ntv.de, mpa/rts/AFP

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