Buschbrand und HochwasserNaturkatastrophen plagen Australien

Zwei gegensätzliche Extremereignisse suchen derzeit Australien heim. Im Westen toben schwere Waldbrände: "Wie durch ein Wunder" ist noch niemand ums Leben gekommen. Zeitgleich kommt es im Osten des Landes zu massiven Überschwemmungen.
Buschfeuer an der Westküste, schwere Überschwemmungen im Osten: Australien sieht sich derzeit mit zwei gegensätzlichen Naturereignissen konfrontiert. Die bei Touristen beliebte Region Margaret River war von Buschbränden umgeben. Die für ihren Weinanbau und ihre Surfgebiete bekannte Gegend litt seit Wochen unter starker Hitze. Menschen oder Häuser kamen bislang nicht zu Schaden, die Flammen loderten jedoch in einem großen Gebiet, dicke Rauchwolken stiegen in den Himmel auf. Der Katastrophenfall wurde ausgerufen, einige Bewohner wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zubringen. "Handelt sofort, damit ihr überlebt", warnte die Feuerwehr.
t In der Region südlich von Perth seien in den vergangenen drei Tagen bereits 6000 Hektar Land verwüstet worden, berichtete der australische Sender ABC unter Berufung auf die örtlichen Notdienste. Menschen aus Gemeinden in der Nähe des Feuers seien in Sicherheit gebracht worden. Besonders schlimm betroffen ist der Leeuwin-Naturaliste-Nationalpark am Indischen Ozean. Rund 250 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen.
Ein Behördensprecher sagte, wie durch ein Wunder sei bislang niemand getötet worden. Auch seien bislang keine Häuser verbrannt."Angesichts der Heftigkeit des Feuers und der Wetterbedingungen, die wir in den vergangenen zwei Tagen hatten, ist das ziemlich erstaunlich", erklärte der Regionalminister für Notfalldienste, Reece Whitby. Auch wenn die Wetterbedingungen jetzt günstiger seien, sei die Gefahr aber noch nicht gebannt.
Heftiger Regen im Osten
n Während die Menschen an der Westküste am Indischen Ozean unter Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius ächzten, gingen über der Pazifikküste in den vergangenen Monaten heftige Regenfälle nieder. "Ein Tiefdruckgebiet hat sich vor der Südküste von New South Wales gebildet und bringt heftige Regenfälle und schwere Überschwemmungen", erklärte die Wetterbehörde.
Einige ländliche Gebiete südlich von Sydney, die vor genau zwei Jahren von den schwersten Buschbränden der Geschichte des Landes heimgesucht worden waren, registrierten allein seit Donnerstag 21 Zentimeter Regen. Der November war der feuchteste in 122 Jahren und einer der kühlsten. Ein Grund ist das Wetterphänomen La Niña.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Extremwetterlagen in Australien durch den menschengemachten Klimawandel verstärkt werden. In den vergangenen Jahren litt der Kontinent unter einer Reihe von Dürren, Buschbränden und Überschwemmungen. Das mit El Niño verwandte Wetterphänomen La Niña führt in der Regel zu einer Abkühlung im Pazifik und tritt alle zwei bis sieben Jahre auf. El Niño hingegen zeichnet sich durch eine Erwärmung des Pazifischen Ozeans aus.